Facharbeit im Leistungskurs
Im Rahmen ihrer Facharbeit im Leistungskurs Geschichte am Staatlichen Landschulheim Marquartstein 2005 bei Elke Pauch hatte sich Barbara Loidl eingehend mit den Geschehnissen der letzten Kriegstage und vor allem mit dem Nachkriegsjahrzehnt in ihrer Heimatgemeinde Schleching beschäftigt. Für den Heimat- und Geschichtsverein wurde diese Facharbeit nun so überarbeitet, dass sie in die Reihe »Achentaler Hefte zur Heimatgeschichte« aufgenommen werden konnte.
Auch angesichts der gegenwärtigen Flüchtlingsdiskussion ist das Heft keineswegs nur für Schlechinger interessant, sondern zeigt exemplarisch an einem kleinen Dorf die damalige Situation der Heimatvertriebenen auf dem Lande, aber auch die der Bevölkerung, die oft wenig glücklich war, fremde Leute in ihren vier Wänden aufnehmen zu müssen.
Eine Reihe von Zeitzeugen kommen zu Wort
Die Arbeit von Barbara Loidl wird besonders dadurch lebendig, dass sie eine Reihe von Zeitzeugen zu Wort kommen lässt, deren Erinnerungen aus der Nachkriegszeit fast wörtlich abgedruckt werden. Die Autorin widmet dieses Dokument zur Zeitgeschichte ihren Vorfahren, so ihren Urgroßvätern Rupert Bachmann (1882 bis 1965), der in seiner Funktion als Gemeindeschreiber von 1927 bis 1949 in Sütterlin (alte Handschrift) wichtige Quellen für ihre Arbeit lieferte, und Jakob Wimmer (1878 bis 1933), der als Vorsitzender der Genossenschaft E-Werk großen Anteil am 1923 in Betrieb genommenen Dalsenwerk in der Mühlau hatte.
Einen wichtigen Teil zu der Arbeit trugen auch Loidls Großväter Josef Loidl (1929 bis 2010) als altgedienter Lehrer und Gemeinderat in Schleching bei sowie Ehrenbürger Josef Wehweck (1914 bis 2000). Er hatte als »Wohnungsbeauftragter« die Aufgabe, die Flüchtlinge in der Gemeinde unterzubringen. Von 1960 bis 1978 war er Bürgermeister in Schleching.
Das vierte Achentaler Heft zur Heimatgeschichte ist in der Tourist-Information in Schleching zu erwerben, außerdem beim Vorsitzenden des Heimat- und Geschichtsvereins, Hans Grabmüller, Telefon 08641/699371. gi