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Nach langjähriger Tätigkeit in der Vorstandschaft des Musikbunds für den Chiem- und Rupertigau wurden Georg Kamml (links), bisher stellvertretender Bezirksvorsitzender, sowie die Bezirksdirigenten Mathias Wiesbacher und Erhard Moldan (von rechts) verabschiedet. Bezirksvorsitzender Robert Koch (Zweiter von links) würdigte das engagierte Wirken der drei Musikanten. (Foto: Volk)

Neues Dirigenten-Duo beim Bezirksmusikverband

Nußdorf – Der Bezirksmusikverband für den Chiem- und Rupertigau hat zwei neue Bezirksdirigenten. Bei der Jahreshauptversammlung im Gasthaus Zenz in Sondermoning wurde Wolfgang Nobis, Kapellmeister der Stadtkapelle Laufen, in dieses Amt gewählt. Neuer stellvertretender Bezirksdirigent ist Bernhard Rehrl von der Musikkapelle Surheim.


Für weitere drei Jahre als Bezirksvorsitzender bestätigt wurde Robert Koch, neuer stellvertretender Bezirksleiter ist Thomas Egger. Schriftführerin wurde Vroni Huber, Geschäftsführer bleibt Franz Hager. Neue Bezirksjugendleiterin ist Jana Vohburger, neue Stellvertreterin Lisa Floßmann, beide aus Trostberg. Beisitzer wurden Michael Obermayer, Alfred Wimmer, Andreas Neumayer, Wolfgang Neumeier, Elfriede Mayer und Kristian Aleksic, Kassenprüfer Gottfried Schauer und Manfred Neuhauser.

Heilige Cäcilie für Erhard Moldan

Koch würdigte die aus der Vorstandschaft ausscheidenden Mitglieder. Erhard Moldan, seit 2010 Bezirksdirigent, war seit 2001 zunächst Beisitzer und seit 2007 drei Jahre stellvertretender Bezirksdirigent. Für sein Engagement überreichte Koch eine Figur der heiligen Cäcilie, Schutzpatronin der Musiker.

Auch Mathias Wiesbacher erhielt eine Heiligenfigur. Seit 20 Jahren war er in der Bezirksvorstandschaft, zunächst als Beisitzer, in den letzten fünf Jahren als stellvertretender Bezirksdirigent. Georg Kamml stellte sich nach 17 Jahren nicht mehr zur Wahl. Sechs Jahre war er stellvertretender Vorsitzender. Weiter lobte Koch Lisa Schöndorfer und Vroni Huber, die sich als Bezirksjugendleiterinnen engagierten, ebenso Jutta Gerl, die in den letzten drei Jahren Beisitzerin war.

Bezirksleiter Robert Koch blickte auf die drei Jahre seiner bisherigen Amtszeit zurück. Zu den Höhepunkten gehörten das Bezirksmusikfest in Fridolfing, Veranstaltungen der Musikvereine und -kapellen sowie Seminare und Fortbildungen mit namhaften Referenten. Besonders freute er sich über die Jugendarbeit, die vor allem im Bezirksjugendorchester sichtbar wird. Stolz zeigte sich Koch auf die Bildung des Sinfonischen Blasorchesters – ein Projektorchester, das unter Leitung von Wolfgang Nobis am 20. Februar in der Salzachhalle Laufen und am 26. Februar in Schloss Pertenstein Benefizkonzerte für das Netzwerk Hospiz geben wird.

Als Ziele nannte Koch den intensiveren Austausch mit Schulen und Musikschulen, das Bezirksjugendorchester als Projektorchester zu etablieren, ebenso das Sinfonische Blasorchester, Seminare bei den Kapellen organisatorisch und finanziell zu fördern, die Dirigentenausbildung im Bezirk auszubauen, die Musikleistungsabzeichen zu fördern und Anregungen aus der Basis weiterzugeben.

Erhard Moldan blickte zurück auf seine Tätigkeit im Bezirksverband, vor allem auf die sechs Jahre als Bezirksdirigent. Besonderen Wert habe er stets auf bestmögliche Ausbildung gelegt. Er erinnerte an die Dirigenten- und Stabführerausbildung sowie Kurse und Seminare an den »Zentren in Grassau und Piding«. Zahlreiche Musikanten erreichten hohe Qualifikationen. Zweimal fand unter seiner Regie der »Klingende Königsee«, ein Musikantentreffen mit Standkonzerten rund um den See, statt.

Besonders stolz zeigte sich Moldan auf das Treffen der Blasmusikroutiniers, zu dem Musikanten über 55 Jahre aus ganz Südostbayern in Berchtesgaden zusammenkamen. Stellvertretende Bezirksjugendleiterin Vroni Huber berichtete, neben der Mithilfe bei der Ausbildung junger Musikanten, der Mitarbeit in der Bezirksvorstandschaft und Vertretung beim Kreisjugendring sei die Bildung des Bezirksjugendorchesters mit zwei überaus erfolgreichen Konzerten das erfreulichste Ereignis gewesen.

Geschäftsführer Franz Hager informierte über die Finanzen. Trotz der Förderung der Landkreise Traunstein und Berchtesgadener Land mit 9600 Euro und Spenden von 2100 Euro musste ein Verlust von 2700 Euro hingenommen werden. Dieser ist vor allem durch die Investitionen in das Bezirksjugendorchester begründet. »Das ist bestens angelegtes Geld«, betonte Vorstand Koch.

Bezirksmusikfest im Juni in Nußdorf

Das Bezirksmusikfest findet von 1. bis 5. Juni in Nußdorf statt. Andreas Wimmer, Vorsitzender der Musikkapelle Nußdorf, stellte das Programm vor und kündigte ein großes Musikantenfest an, für das sich schon mehr als 40 Kapellen angemeldet haben – darunter auch vier Kapellen aus anderen »Nußdörfern«, zum Beispiel aus Nußdorf am Bodensee und Nußdorf am Attersee. Auch Bürgermeister Hans Gnadl rief zur Beteiligung am »Blaskapellentreffen« auf, um der erst 2012 gegründeten, hoch motivierten Nußdorfer Blaskapelle die Ehre zu geben.

Das Bezirksmusikfest 2017 wurde an den Musikverein Grabenstätt vergeben. Für 2018 gibt es noch keinen Bewerber. 2019 feiert der Musikverein Altenmarkt sein 90-jähriges Bestehen und möchte das Bezirksmusikfest ausrichten, was breite Zustimmung fand. Für 2021 kündigte die Bergschützenkapelle Anger ihr 225. Gründungsfest an. Auch die Blaskapelle Anger möchte das Bezirksmusikfest ausrichten. Die Entscheidung steht noch aus.

Resi Schmidhuber, stellvertretende Landrätin, betonte, dass Kultur in Bayern Verfassungsstatus habe. »Musik ist eine Weltsprache, die nicht übersetzt werden muss!« Schmidhuber würdigte vor allem die hervorragende Jugendarbeit des Bezirksmusikverbandes und lobte das Bezirksjugendorchester als herausragendes Projekt. Bezirksrätin Annemarie Funke sagte: »Musik ist Leben, Brauchtum, Tradition und das höchste Kulturgut, das wir haben.« In Zeiten wie diesen, in denen auf die Menschen viel Neues und Unerwartetes einströmt, sei Musik besonders hoch zu schätzen. pv

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