Neue Zimmerei-Werkshalle in Petting

Petting – Kurzfristig vor der Gemeinderatssitzung hatte die Verwaltung noch ein Bauantrag von Sabine Schwangler erreicht. Sie will eine Werkshalle für die Zimmerei errichten. 44 mal 22 Meter soll die neue Halle groß werden. Allerdings liegt das Vorhaben »leicht außerhalb der Baugrenzen«, wie Bürgermeister Karl Lanzinger sagte, daher sei eine Befreiung von den Festsetzungen des Bebauungsplans erforderlich.


Philipp Strohmeyer fragte nach einem »Freiflächenplan«. »Wir müssen das ohnehin miteinander nutzen«, blickte Klaus Haunerdinger auf den geringen Grenzabstand zur geplanten Bauhof-Feuerwehr-Lagerhalle und die notwendige Ausfahrt zur Bürgermeister-Johann Mayer-Straße. »Eventuell muss der Betrieb auf unserer Fläche ausfahren«, räumte Lanzinger ein und gestand, dass die Gemeinde bereits ihre Bereitschaft dazu signalisiert habe.

Aus ihrem Einfamilienhaus wurden zwei Doppelhaushälften mit Doppelgarage. Nun will eine Familie noch eine Garage bauen, die außerhalb der Baugrenzen liegt. Das Grundstück grenzt an eine öffentliche Grünfläche. »Die Durchfahrt beträgt dort nur drei Meter«, gab Christian Mayer zu bedenken, während Philipp Strohmeyer nach dem Vordach fragte. »An der Baugrenze gibt es kein Vordach«, so Lanzinger. Weil gerade das manchem Gemeinderat missfiel, schlug Elvira Kraller ein Carport vor. »Der Antragsteller will eine Garage«, stellte Lanzinger klar. Dem mochten sich die Gemeinderäte letztlich doch nicht verweigern.

Weitere Bauwerber wollen an ihrem Haus an der Raiffeisenstraße einen Wintergarten bauen und den Balkon vergrößern. Weil die Unterschriften der Nachbarn vorliegen, stimmten auch die Gemeinderäte zu. Im Gewerbegebiet Wasserbrenner sind ausnahmsweise Betriebsleiterwohnungen zulässig. Eine solche möchte Markus Rehrl einbauen. »Haben wir da nicht ein Problem mit weiteren Wohnungen?«, erinnerte sich Strohmeyer. Denn im Erweiterungsgebiet Wasserbrenner II sind solche Wohnungen nicht mehr zulässig, da die Ausnahmen schon zu viele seien. »Aus Sicht der Gemeinde spricht nichts dagegen«, so Lanzinger, »genehmigen muss es das Landratsamt.«

Die neue Schule muss neu versichert werden gegen Schäden von Feuer, Wasser, Sturm, Hagel, Glas- und Einbruch, was den jährlichen Beitrag von 900 auf 2380 Euro erhöht. Auch die Dienst-Unfall-Versicherung der Feuerwehrler muss angepasst werden. Bei Vollinvalidität gibt es statt bisher 200 000 künftig 400 000 Euro. Der plötzliche Herztod war bislang nicht versichert, weil er nicht als Unfall galt. An Lohnfortzahlung gibt es nun bis zu 200 Euro täglich, womit sich der jährliche Beitrag von 536 auf dann 1050 Euro erhöht.

Für den Unterhalt der Gewässer III. Ordnung meldet die Gemeinde die selbe Liste wie schon in den Vorjahren an, um eine Förderung zu erhalten. Neun Gemeindegräben erstrecken sich auf eine Länge von 8650 Meter und erreichen eine Summe von 30 600 Euro.

Deutlich sinkt der Beitrag für das Katholische Bildungswerk, der nun auf die Einwohnerzahl umgerechnet wird. Gerade das Eltern-Kind-Programm hatte sich wegen vieler Stunden ausgewirkt. Hatte die Gemeinde Petting 2014 gut 800 Euro bezahlt, 2015 über 900 Euro, so sind es 2016 nurmehr 412,38 Euro. Was das neue Umsatzsteuerrecht betrifft, will Petting die Übergangszeit bis 2020 in Anspruch nehmen.

Strohmeyer hatte Bedenken bei der Gestaltung des neuen Sportplatzes, der doch auch für Feste genutzt werden soll. Dafür braucht es Leitungen für Strom, Wasser und Flutlicht. Auch seine Kollegen meinten, dass hier nachgebessert werden müsse, und ein Schacht mitten im Parkplatz ungünstig sei. »Jetzt gleich alles mitmachen, später wird's zur Katastrophe«, warnte Strohmeyer. Lanzinger wollte erst die Kosten betrachten für »vielleicht ein Fest alle paar Jahre«. Er wird mit den Verantwortlichen des TSV reden.

»Verschönern« möchte Franz-Martin Abfalter die Betonwand am neuen Parkplatz beim Rathaus mit Blumenkästen. »Etwas vom Pflaster rausnehmen, der Parkplatz ist eh zu lang«, fand Geschäftsleiter Reinhard Melz, was zu einem vielstimmigen »Nein« führte. Die Mauer »spitzen« schlug dritter Bürgermeister Thomas Stippel vor, worauf Lanzinger Elvira Kraller bat, ihr Gartenbauverein möge sich etwas überlegen. »Wir machen uns Gedanken«, versprach sie. höf

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