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Naturfreunde vermissen Gartenvögel wie Meisen, Finken und Amseln.

Naturfreunde vermissen Gartenvögel

Der Landesbund für Vogelschutz (LBV) ruft wieder alle Naturfreunde und Vogelliebhaber auf, eine Stunde lang die Vögel im Futterhaus im Garten oder auf dem Balkon zu zählen. Die »Stunde der Wintervögel« von Freitag, 6. Januar, bis Sonntag, 8. Januar, findet dann in Bayern bereits zum zwölften Mal statt.


In den vergangenen Wochen erreichten den LBV vermehrt Meldungen, dass die zu dieser Jahreszeit üblichen Vögel am Futterhäuschen oder im Garten vermisst werden. Als Ursache wird dabei oft ein Zusammenhang mit der Vogelgrippe vermutet. Hier gibt der LBV aber Entwarnung: »Singvogelarten werden nicht von der aktuellen Form der Vogelgrippe befallen«, sagt Martina Gehret vom LBV.

Die aktuellen Hinweise sprechen aber dafür, dass derzeit tatsächlich weniger Vögel in Gärten zu sehen sind. »Eine umfassende Erklärung dafür gibt es bisher jedoch nicht«, erklärt Martina Gehret. »Wahrscheinlich ist, dass viele Vögel derzeit in den Wäldern aufgrund eines guten Baumsamenjahrs und anhaltend milder Witterung noch genug Nahrung finden, und deshalb bisher Futterstellen in Gärten weniger nutzen.«

Mit Spannung erwarten die Naturschützer nun die Ergebnisse der »Stunde der Wintervögel«. Es ist die größte wissenschaftliche Mitmachaktion Deutschlands. Die Langzeitstudie liefert Naturschützern eine Fülle wertvoller Informationen zum Schutz der Artenvielfalt. Um die Zahlen mit den Ergebnissen der vergangenen Jahre abgleichen zu können, hofft der LBV, die Rekordbeteiligung aus dem Vorjahr erneut übertreffen zu können.

»Denn je größer die Teilnehmerzahl ist, desto wertvoller werden die Ergebnisse«, so Gehret. Besondere Kenntnisse sind für die Wintervogelzählung nicht nötig. Im Januar 2016 beteiligten sich in Bayern knapp 27 000 Menschen und meldeten mehr als 700 000 Vögel in über 18 000 Gärten – ein neuer Rekord. Die Kohlmeise ergatterte damals den Spitzenplatz als häufigster Wintervogel in Bayern, der Feldsperling kam auf Rang zwei. Auf den Plätzen drei bis fünf folgten Haussperling, Amsel und Blaumeise.

Die Wintervogelzählung funktioniert ganz einfach: Von einem ruhigen Beobachtungsplatz aus wird von jeder Art die höchste Anzahl notiert, die im Laufe einer Stunde gleichzeitig zu beobachten ist. Die Beobachtungen können auf der Internetseite des LBV bis zum 16. Januar gemeldet werden, die Ergebnisse werden dort ausgewertet. Auch telefonisch (kostenlose Rufnummer am 7. und 8. Januar, von 10 bis 18 Uhr: 0800/11 57-115) ist die Meldung möglich. fb

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