Die Geschichte des Nachtexpress in Richtung Traunstein begann bereits in den 90er Jahren, erinnerte Bürgermeister Rudi Jantke. Auf Initiative der Marktgemeinde wurde der Discobus eingeführt. Die Linie habe sich bewährt, auch wenn es immer wieder einmal kleinere Probleme, bedingt durch zu hohen Alkoholkonsum gegeben habe, so der Rathauschef. Dennoch sei diese Einrichtung sehr sinnvoll. Diese Nachtbuslinie werde ausschließlich vom Landkreis Traunstein finanziert. Im vergangenen Jahr wurde vom Jugendrat Prien nun auch ein Nachtexpress Chiemgau ins Leben gerufen. Die Linie führte von Bad Endorf über Rimsting, Prien, Bernau nach Übersee, um eine Anbindung an den Traunsteiner Nachtexpress zu ermöglichen. »Zu unserem Unverständnis fuhr die Linie aber nicht über Rottau und Grassau, sondern über die Autobahn von Bernau nach Übersee«, ergänzte Jantke. Man habe sich mit den Verantwortlichen in Verbindung gesetzt. Lukas Seebrecht vom Priener Jugendrat versprach, die Gemeinde in die Planung für den Nachtexpress 2012 einzubeziehen, und hielt Wort.
Gesamtkosten liegen bei rund 26 000 Euro
Seebrecht informierte über das Konzept, das darauf ziele, Jugendliche sicher nach Hause zu bringen und »Alkohol und Drogen am Steuer« zu verhindern. Die Gesamtkosten liegen bei rund 26 000 Euro für die Nachtexpresslinie, die sowohl freitags wie samstags zweimal die Strecke abfahre. Den Hauptteil der Finanzierung übernehme der Landkreis Rosenheim mit 8700 Euro. Prien beteilige sich mit 7800 Euro. Die restlichen Kosten von 9500 Euro teilen sich die Gemeinden Aschau, Bernau, Rimsting und Grassau. Errechnet wurde ein Beitrag für Grassau von 2250 Euro.
Zum Fahrplan erklärte Seebrecht, dass der Nachtexpress an die Zeiten des Traunsteiner Nachtbusses angelehnt wird. Freitags hält der Nachtexpress aus Traunstein gegen 1 Uhr nachts und der Chiemgauer Nachtbus fährt von Grassau Richtung Rottau um 1.10 Uhr bis Bad Endorf weiter. Der zweite Nachtbus fährt die Strecke dann um 2.45 Uhr. Samstags wird auch der Eiskeller in Aschau angefahren. Starten kann man um 24 Uhr in Grassau. Eine Rückfahrt vom Eiskeller nach Grassau ist sowohl um 0.34 Uhr sowie um 2.33 Uhr möglich. Auf Nachfrage von Olaf Gruß (SPD) erklärte Seebrecht, dass der Bus von jedem genutzt werden könne.
Zuschuss vom Landkreis erhofft
Mehdi Akbari (UGL) bedauerte, dass es kein Angebot zum Ausgehen in der eigenen Gemeinde gebe. Hieran müsste gearbeitet werden. Diesen Vorwurf wollte der Rathauschef nicht im Raum stehen lassen. Er verwies auf einige Lokalitäten in der Gemeinde, die von Jugendlichen häufig frequentiert werden.
Einstimmig entschied sich der Rat für die Linie und die Kostenbeteiligung, möchte aber zudem versuchen, einen Zuschuss vom Landkreis Traunstein für den Nachtexpress zu bekommen. Die Linie fährt bereits dieses Wochenende. tb