Vor allem das Fehlen neuer Triebwagen vom Typ »Flirt« hatte zum Betriebsstart am 15. Dezember ein Ersatzkonzept mit teilweise störanfälligen Altfahrzeugen notwendig gemacht. Viele Züge hatten Verspätung, andere blieben auf den Strecken liegen. Die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) – sie regelt den Schienennahverkehr im Auftrag des Freistaates – drohte mit Sanktionen. Die BOB betreibt die zuvor von der Deutschen Bahn (DB) betreuten Strecken seit dem Fahrplanwechsel. Vom 3. Februar an werden nun auf der Meridian-Hauptachse von München zur österreichischen Grenze rund ein Drittel mehr Züge fahren als bisher, wie Müller-Eberstein erläuterte. Das betreffe vor allem die Expresszüge zwischen München und Rosenheim sowie die Direktverbindungen nach Kufstein. Es wird stündlich umsteigefreie Fahrten von München nach Kufstein und ebenfalls stündliche Fahrten von München nach Salzburg ohne Halt zwischen München-Ostbahnhof und Rosenheim geben. Nach anfänglicher Pünktlichkeit von lediglich 50 Prozent liegt die Quote laut BOB mittlerweile bei durchschnittlich 95 Prozent. »Die Situation hat sich nicht nur entspannt, sondern deutlich verbessert«, sagte Dirk Bartels von Veolia Verkehr, zu der die BOB gehört.
Indes droht den Meridian-Fahrgästen schon im Frühjahr neues Ungemach. Weil die DB als Eigner des Schienennetzes auf der viel befahrenen Strecke von Rosenheim nach Salzburg mehrere Baustellen einrichtet – teils werden neue Brücken eingeschoben – kommt es dort zu Verspätungen. Die BOB geht von drei bis vier Minuten aus, die jeder Zug länger unterwegs ist.