Stimmt auch der Stadtrat in seiner Sitzung am 27. Juli zu, nimmt die Stadt Abstand vom Kauf der Grundstücke (Zwischenerwerb) – aufgrund der angespannten Haushaltssituation und der Altlastenproblematik, wie es die Verwaltung im Beschlussvorschlag formuliert hatte.
Weiter beschloss der Ausschuss, die Entwicklung der Bahnhofsfläche solle künftig durch eine Projektgruppe (Stadtverwaltung, Grundstückseigentümer, Cima) vorbereitet werden, die Ergebnisse sollen zeitnah in der Arbeitsgruppe Bahnhofsentwicklung des Stadtrats beraten werden. In einem nächsten Schritt sollen die Planungsgrundsätze erarbeitet werden. Hierzu wird das Münchner Architekten- und Stadtplanungsbüro bgsm mit der Ausarbeitung eines Strukturplans beauftragt.
Stadtplaner Elmar Schwäbisch sagte dazu, die Schallbelastung auf den betreffenden Grundstücken sei erheblich. Hier gelte es nun, durch geschickte Gebäudeanordnung und weitere Maßnahmen den Schallschutz sicherzustellen. Das sei aber nur einer von vielen Punkten, die bei der Entwicklung des Quartiers zu beachten seien. Notwendig sei daher ein Strukturplan. Das Büro bgsm habe zugesagt, über den Sommer zu arbeiten, sodass man bis zur September- oder Oktober-Sitzung weitere Schritte veranlassen könne.
»Ich tu' mir da schon schwer mit dem Büro bgsm«, sagte dazu Burgi Mörtl-Körner (Grüne). »Mir war auch Professor Schirmer immer sehr kompetent erschienen. Und er hatte sehr gute Vorschläge.« Der Würzburger Städteplaner hatte für die Stadt Traunstein das Integrierte Stadtentwicklungskonzept (ISEK) erstellt.
Dazu sagte Dr. Christian Hümmer (CSU): »Das Büro bgsm ist wirklich ein sehr gutes Büro. Die spielen den Referenzen nach wirklich in einer ganz großen Oberliga mit. Und es ist ja auch nicht so, dass die anderen Büros schlecht sind. Wir nehmen nur das Beste.«
Dritte Bürgermeisterin Waltraud Wiesholler-Niederlöhner (SPD) fragte: »Wenn wir jetzt dieses Büro beauftragen, ist uns das dann auch behilflich, wenn es darum geht, mit wem wir was realisieren? Haben wir denn dann überhaupt noch einen Einfluss darauf?«
Darauf antwortete Oberbürgermeister Christian Kegel (SPD): »Wir werden da ja begleitet von der Cima. Und über die Bahnhofsquartier Traunstein GmbH sind auch die Grundstückseigentümer im Boot. Aber wir haben ganz klar die Planungshoheit.« coho