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Die kostenlose Notrufnummer 112 funktioniert europaweit. Alleine in der Integrierten Leitstelle in Traunstein gingen voriges Jahr 232 656 Notrufe ein. (Foto: Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe)

Morgen ist »Tag des Notrufs«: Ein Datum als Eselsbrücke

Ein Datum fungiert als Eselsbrücke: Am 11. 2. ist der »Tag des Notrufs«. Um die europaweite Notrufnummer 112 bekannter zu machen, machen die Integrierte Leitstelle für Feuerwehr und Rettungsdienst (ILS) Traunstein und der Kreisverband des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) auf den morgigen Notruftag aufmerksam. »Diese Ziffern kann man sich nicht genug einprägen, weil dies im Notfall Leben rettet«, sagt der Traunsteiner Landrat Siegfried Walch.


Walch ist seit Juli Vorsitzender des Zweckverbands für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung, dem Betreiber der ILS. Dem Verband gehören die Landkreise Traunstein, Mühldorf, Altötting und Berchtesgadener Land an. Allein 2014 gingen aus diesem großen Gebiet 232 656 Notrufe in der Traunsteiner Rettungszentrale ein – Telefonate, bei denen es oft um Leben oder Tod geht.

Disponenten brauchen »einen kühlen Kopf«

Egal, ob Festnetz oder Handy: Wer im Rettungsdienstbereich Traunstein die 112 wählt, landet mit seinem Anruf in der, Tag und Nacht mit mindestens drei Mitarbeitern besetzten, ILS Traunstein. Sie sind bestens geschult und die tägliche Praxis hat sie zu geübten Routiniers geformt. Geschäftsführer Josef Gschwendner sagt: »So schnell sind unsere Leute nicht aus der Ruhe zu bringen. Das ist aber auch sehr wichtig, denn wenn innerhalb weniger Sekunden lebensrettende Entscheidungen getroffen werden müssen, braucht man einen kühlen Kopf.«

Möglichst ruhig Blut – das wünscht sich der stellvertretende ILS-Leiter Gerhard Jäkel auch von den Anrufern. »Es ist klar, dass man als ‚Normalbürger’ unter Stress steht, wenn man einen Notfall zu melden hat. Trotzdem brauchen wir klare und unmissverständliche Informationen, um das Nötige unverzüglich in Gang zu setzen. Wir müssen wissen, wer den Notfall meldet, was sich wo ereignet hat, wie viele Verletzte es gibt und welche Art von Verletzung vorliegt.« Dringend bittet er die Anrufer auch, auf Rückfragen der Leitstelle zu warten und das Gespräch nicht einseitig zu beenden.

Riesending-Höhle: Der brenzligste Einsatz 2014

Wie vielschichtig das tägliche Einsatzgeschehen in der Leitstelle sein kann, zeigt der wohl brenzligste Einsatz des vergangenen Jahres. Am 8. Juni 2014 um 14.16 Uhr meldete ein Anrufer: »Ich befinde mich im Stöhrhaus am Untersberg. Es ist ein Unfall passiert in der Riesending-Höhle. Einem Kameraden ist ein schwerer Stein auf dem Helm gefallen. Der Unfall war heute Nacht um halb zwei. Eine Person ist bei ihm geblieben. Der Verletzte befindet sich 1000 Meter unter Tage, für einen geübten Höhlenforscher zehn Stunden vom Eingang der Höhle.« Nach der Erstalarmierung der Berg- und Höhlenrettungskräfte entwickelte sich dieses Ereignis zu einem der spektakulärsten Einsatzgeschehen mit überregionaler Aufmerksamkeit – und Gott sei Dank glücklichem Ausgang.

Wer die Rufnummer 112 wählt, landet stets in der Integrierten Leitstelle, die je nach Art des Notfalls die zuständigen Organisationen wie Rettungsdienst oder Feuerwehr alarmiert. »Wir bitten die Bürger, im Notfall immer die 112 zu verwenden. Es gibt leider immer noch Personen, die sich die 19222 merken. Diese Nummer ist jedoch veraltet«, betont BRK-Kreisgeschäftsführer Kurt Stemmer. Die Notrufnummer 112 funktioniert europaweit und ist kostenlos. fb

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