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Der Marquartsteiner Gemeinderat befürwortete mehrheitlich eine künftige Beleuchtung der Burg. (Foto: Giesen)

Mehrheit für Beleuchtung der Burg

Marquartstein – Anträge aus der Bürgerversammlung behandelte der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung. Größeren Raum nahm der wiederholt vorgebrachte Antrag von Ulrich Freiherr von Ribaupierre auf eine Beleuchtung der Burg durch die Gemeinde ein. Die Mehrheit des Gemeinderats befürwortet dies.


Bürgermeister Andreas Scheck bestätigte Ribaupierres Aussage, die Gemeinde habe seit 1966 durch eine eingetragene Grunddienstbarkeit das Recht, die Burg zu beleuchten. Der Eigentümer der Burg müsse die Bepflanzung so halten, dass dies möglich sei. Scheck berichtete von einem Gespräch mit Burgbesitzer Konrad Bernheimer, in dem der sich von der Beleuchtung angesichts der Mückenproblematik »nicht begeistert« gezeigt habe. Nach Auskünften einer Fachfirma würde die ganzjährige Beleuchtung rund 20 000 Euro kosten. Allerdings sei es mit LED-Leuchten ohne UV-Wirkung eventuell möglich, wenig Blendwirkung zu erzielen und auch Mücken weniger anzuziehen, so Scheck.

Er berichtete auch von einer Stellungnahme des Bundes Naturschutz, nach der durch die Beleuchtung Gefahren für die dort nistenden Fledermäuse entstehen könnten. Als mögliche Alternative zu einer Beleuchtung der Burg sprach der Bürgermeister von einer möglichen Beleuchtung des Forstamtsgebäudes auf dem Forstamtshügel, was allerdings keine Resonanz im Gemeinderat hatte. Auf jeden Fall mache so ein beleuchtetes Gebäude im Ortszentrum einen freundlichen und einladenden Eindruck, wie man derzeit an der beleuchteten Kapelle in Mietenkam sehen könne, so Scheck.

In der Diskussion meinte Roland Polleichtner, dass eine Be-leuchtung der Burg eine »Vorspiegelung falscher Tatsachen« sei, weil die Burg nicht öffentlich zugänglich ist. Dagmar Netzer hielt es nicht für gut, so etwas »gegen den erklärten Willen des Burgherrn« zu machen. Anke Entfellner-Häusler und Franz Aigner dagegen sahen in der Burgbeleuchtung »einen Gewinn für den Ort«. Josef Moritz wies darauf hin, dass der Burgbesitzer die Burg mit der Grunddienstbarkeit einer Beleuchtung durch die Gemeinde gekauft habe, und Toni Entfellner bezeichnete die Burg als »Identifikationsmerkmal« für Marquartstein. Die Ausgaben für die Beleuchtung könne man im Bereich Werbung sehen. Eventuell müsse die Beleuchtung nicht das ganze Jahr hindurch sein, so Entfellner. Auch Hubert Götschl und Simon Bauer schlossen sich dem an. Claudia Kraus beschloss die Diskussion mit der Aussage, dass 20 000 Euro heuer im Haushalt sicher nicht vorhanden seien, aber für künftige Jahre könnte man vielleicht mit dem Burgherrn zusammen ein Konzept erarbeiten, mit dem beide Seiten leben könnten. Mit 14:2 Stimmen beauftragte der Gemeinderat die Verwaltung, die Möglichkeiten einer Umsetzung zur Beleuchtung der Burg zusammen mit dem Eigentümer auszuarbeiten. gi

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