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Kreisbrandinspektor Manfred Unterstein (rechts) überreichte Peter Wirth eine Urkunde für 25-jährige, aktive Dienstzeit. (Foto: Mix)

Mehr Einsätze und mehr Nachwuchs bei der Feuerwehr Traunreut

Traunreut. Die Feuerwehr Traunreut absolvierte im Jahr 2013 insgesamt 211 Einsätze und erbrachte dabei 4870 Stunden ehrenamtlicher Arbeit zum Wohl der Bürger. Im Jahr davor waren es 176 Einsätze und 3623 Stunden. Die Mehrung ist vor allem auf das Hochwasser zurückzuführen. Die Jugendgruppe hatte deutlichen Zuwachs und hat nun zwölf Mitglieder. Dies ist laut Jugendwart Konrad Unterstein auf die konsequente Jugendwerbung zurückzuführen.


Kommandant Ingo Klepke gab in der Jahreshauptversammlung zum letzten Mal seinen Bericht ab. Bei den Neuwahlen im Herbst wird er nach 18 Jahren nicht mehr zur Verfügung stehen. Die 211 Einsätze im letzten Jahr setzen sich zusammen aus 114 Technischen Hilfeleistungen, 62 Brandeinsätzen, acht Sicherheitswachen und 27 sonstigen Einsätzen. Mit Einsätzen, Aus- und Fortbildung sowie Jugendarbeit wurden 11 416 Stunden geleistet. »Jedes Jahr wieder retten wir mit unseren Einsätzen einigen Menschen das Leben, das ist schon etwas«, betonte er.

Stillgelegt werden musste der Kommandowagen, dessen Reparatur zu aufwändig und teuer geworden wäre. Klepke berichtete, dass bereits Gespräche mit der Stadtverwaltung liefen, um eventuell noch heuer einen Ersatz zu erhalten. Auch ein Ersatz für das Tanklöschfahrzeug stehe an, müsse aber wohl noch bis nächstes oder übernächstes Jahr warten.

Sehr erfreulich fiel der Bericht von Jugendwart Konrad Unterstein aus. Ende 2012 waren acht Mitglieder in der Jugendfeuerwehr. Vier wechselten zu den Aktiven, einer schied aus. Durch neun Neuzugänge konnte die Stärke der Jugendgruppe auf nun zwölf erhöht werden, darunter sind drei Mädchen. »Diese erfreuliche Entwicklung haben wir wohl unserer konsequenten Jugendwerbung in den letzten Monaten zu verdanken«, freute er sich. 2013 absolvierte die Jugend 21 Schulungen und Übungen, acht Leistungsabzeichen wurden abgelegt. Großereignis des Jahres war der Jugendfeuerwehrtag in Traunreut, der von allen Stadtfeuerwehren gemeinsam ausgerichtet wurde. Auch der 24-Stunden-Berufsfeuerwehrtag zeigte den Jugendlichen in beeindruckender Weise, was bei der Feuerwehr alles los sein kann. Bei der Jugend kamen an 100 Veranstaltungsterminen 2631 Stunden zusammen. Wie berichtet, geht die Feuerwehr Traunreut in der Jugendarbeit neue Wege: Ab sofort können Jugendliche schon ab zwölf Jahren beitreten. So gab es aus diesem Anlass einen Informa-tionstag für Jugendliche und Eltern beim Gerätehaus.

Die Kasse des Vereins schloss laut Herbert Kellner mit einem Überschuss von 1593 Euro. Dies sei jedoch nur dank großzügiger Spender möglich gewesen. Ansonsten hätten die Ausgaben der Wehr, die den laufenden Betrieb selbst finanzieren muss, wohl einen Verlust bedingt. An größeren Anschaffungen waren 2013 unter anderem der Kauf eines Fahnenschranks und eines neuen Rechners nötig.

Vorsitzender Hermann Künzner erinnerte an zahlreiche Termine des Vereins. Die Feuerwehr Traunreut hat nach seinen Angaben derzeit 85 Männer, Frauen und Jugendliche bei den Aktiven und in der Jugend. Dazu kommen 28 passive und 70 Fördermitglieder, die den Verein finanziell unterstützen. Heuer stehen einige Veranstaltungen auf dem Programm, etwa das 125. Gründungsfest der Feuerwehr Matzing am 1. Juni, das Spritzenhausfest am 21. Juni oder der erste Blaulichttag im Landkreis, bei dem sich alle Blaulichtorganisationen präsentieren, am 26. Juli in Traunreut.

Kreisbrandinspektor Manfred Unterstein informierte, dass der Digitalfunk für die Rettungsdienste im Herbst 2015 in Probebetrieb gehen soll. Bereits zum G8-Gipfel an Pfingsten 2015 in Ellmau solle er genutzt werden. Seinen Unterstein würdigte im Namen der Kreisbrandinspektion alle Helfer beim Hochwasser 2013 und sprach den Jugendleitern großes Lob für ihre Arbeit aus. Die Herabsetzung des Eintrittsalters auf zwölf Jahre befürwortete er ausdrücklich.

Für die Polizeistation Traunreut lobte Johann Bohnert die Feuerwehr für die stets hervorragende Zusammenarbeit. Bürgermeister Franz Parzinger hob die hochprofessionelle Arbeit der Feuerwehr hervor, die beim Hochwassereinsatz einmal mehr deutlich geworden sei: »Wir können wirklich stolz sein auf unsere Feuerwehren.« Nach dem Hochwasser habe er von den Kommandanten eine Liste erhalten, was zur besseren Vorbereitung auf ähnliche Ereignisse notwendig wäre. Im städtischen Haushalt diesen Jahres seien zunächst 15 000 Euro eingestellt für Ausrüstungsgegenstände. In den Folgejahren kämen weitere Gelder hinzu. Über die möglichst rasche Anschaffung eines Kommandowagens müsse eventuell im Nachtragshaushalt gesprochen werden.

Schließlich ernannte er Ingo Klepke zum Hauptbrandmeister. Ab sofort ist Andreas Schwarzer Oberfeuerwehrmann, Patrick Kunze und Regina Traspel sind Hauptfeuerwehrleute, Josef Blank ist Löschmeister. Zu Oberlöschmeistern ernannt wurden Thomas Danzer, Florian Jurisch, Johann Reif und Michael Seidl. Hauptlöschmeister ist Hermann Künzner, Oberbrandmeister sind Manfred Deisberg, Jörg Eggers und Herbert Kellner. Das Silberne Ehrenkreuz des Bayerischen Innenministers für 25-jährige aktive Dienstzeit erhielt Peter Wirth.

Für 25 Jahre als förderndes Mitglied wurden Manfred Wagner, Walter Christian und Josef Kosian geehrt. 40 Jahre förderndes Mitglied ist das Autohaus Schlögl, 50 Jahre sind es das Autohaus Günther und Anton Stadelmann. Unter den passiven Mitgliedern wurde außerdem Herbert Dürschmidt für 50-jährige Treue zur Feuerwehr geehrt. - mix

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