Matthias Mader, der letztes Jahr für den verstorbenen Franz Parzinger den Vorsitz des Vereins übernommen hat, ließ bei der Versammlung die 40-jährige Geschichte (siehe Kasten) der Leonharder Rosserer Revue passieren. Pfarrer Andreas Ager hob das hohe ehrenamtliche Engagement im Verein hervor und griff auch noch die Tatsache auf, dass beim jüngsten Ritt in November bei rund 600 Besuchern gerade mal drei Flaschen Schnaps ausgeschenkt werden konnten. Dies sei geradezu vorbildlich im Vergleich zu anderen Ritten, etwa in Bad Tölz, wo der Alkohol bereits ein Riesenproblem geworden sei.
Dann ließen die aktuellen Vorstandsmitglieder im Rahmen einer kurzen Jahreshauptversammlung das aktuelle Jahr Revue passieren. Zweiter Vorsitzender Robert Kriegenhofer listete zunächst auf, bei welchen Ritten in der Umgebung die Wonneberger mit dabei waren: in Traunstein mit 17 Pferden, in Stein (12), in Tittmoning (8), in Holzhausen (26), in Inzell (15). Beim eigenen Ritt waren wegen des schlechten Wetters heuer nur etwa 60 Pferde gekommen; immerhin aber war der Ritt gerade noch durchzuführen, auch wenn Ross und Reiter am Schluss noch so richtig nass geworden sind. Wenn es schlecht Wetter ist, kommen weniger Besucher, aber auch weniger Pferde: Auf diese einfache Erkenntnis brachte Kassier Hardi Reinmiedl seinen Kassenbericht. Zwar wird durch Zeichenverkauf (heuer 615 Stück) weniger eingenommen, aber dafür wird weniger an »Gage« für die teilnehmenden Pferde ausgegeben. So schloss die Kasse heuer mit einem kleinen Plus, das in die solide gefüllte Rücklagenkasse wandert.
Schriftführer Bernhard Dirscherl bezeichnete den Leonhardiverein mit seinen 425 Mitgliedern als einen sehr »gesunden Verein«: Immerhin sei ein Viertel der Gemeindebevölkerung hier Mitglied. Und das sei gut so; denn der traditionelle Wallfahrts-Ritt solle unbedingt erhalten bleiben. Hermann Eder bedankte sich für den Orgelverein, der sich durch Bewirtung beim Ritt immer etwas »dazu verdienen« kann, und stellten den Zusammenhang her: »Ein Ritt braucht ein schönes Dorf, eine schöne Kirche und schöne Kirchenmusik. Und dazu braucht man wieder eine gescheite Orgel.«
Die musikalische Umrahmung der Versammlung und eines Bildervortrags hatten die Leonharder Musikanten übernommen und bildeten so den passenden Rahmen für die Jubiläumsfeier. he