Noch vor 60 bis 70 Jahren brüteten allein südlich des Sees in den Niedermooren zwischen Bernau und Grabenstätt um die 40 Paare. »Heute sind es vielleicht noch ein bis zwei«, so Alfermann. »Die nächsten größeren Brutvorkommen finden sich mit etwa zehn Brutpaaren im Bergner Moos.« Gründe hierfür sind in erster Linie der Verlust an geeigneten, weiträumigen Brutgebieten in Form von Niedermooren und Streuwiesen.
Dafür ist der Chiemsee längst zu einem der bedeutendsten Überwinterungsgebiete für den Großen Brachvogel geworden. Die hohe Anzahl von oft über 100 überwinternden Tieren ist im bayerischen Voralpenland einmalig. »Und vielleicht bleiben ja doch auch mal ein paar wieder hier am Chiemsee, um zu brüten«, hofft Alfermann.
Wer mehr über die nun zahlreichen Wintergäste am Chiemsee erfahren möchte, dem seien die geleiteten Vogelbeobachtungen an den Beobachtungstürmen rund um den See empfohlen. Die nächsten Termine finden am kommenden Sonntag um 9 Uhr statt in: Chieming an der Beobachtungsplattform, in Grabenstätt am Turm Hirschauer Bucht und in Rimsting bei der Hütte an der Prienmündung. fb