Landwirtschaft hautnah erleben

Nußdorf. Als Publikumsmagnet erwiesen sich der »Tag des offenen Bauernhofes« und das Hoffest bei der Familie Posch in Mögstetten. Viele Hundert Besucher kamen auf das Anwesen von Zenta und Johann Posch, die einen Blick hinter die Kulissen ihres modernen landwirtschaftlichen Betriebes gewährten, bereitwillig Auskunft zu vielen Fragen gaben und über ihren Arbeitsalltag informierten. Der Aktionstag, veranstaltet vom Bayerischen Bauernverband (BBV) in Zusammenarbeit mit dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und vielen weiteren bäuerlichen Organisationen und Vereinigungen, war ein voller Erfolg, resümierten Posch und Reinhold Lampoltshammer, Geschäftsführer des BBV Traunstein.


Ein Blick durch die offenen Stalltüren des Posch-Hofes mag für den einen oder anderen zunächst enttäuschend gewesen sein, denn dort war keine einzige Kuh zu sehen. Der Grund für die Leere im Stall ist, dass die Kühe tagaus, tagein auf der Weide sind. Der Familie Posch, deren Milchviehhaltung und Schweinemast in einer zweijährigen Übergangsphase gerade zu einem biologischen Betrieb umgestellt werden, ist artgerechte Tierhaltung sehr wichtig. Dass die »Posch-Kühe« auf der großflächigen Weide glücklich sind, sieht man ihnen förmlich an. Davon konnten sich auch zahlreiche Interessierte bei einer Weideführung mit ausführlichen Erläuterungen durch Fachberater überzeugen. Das Vertrauen des Verbrauchers in die Landwirtschaft zu stärken und zu zeigen, wie produziert und gearbeitet wird, das war das Anliegen, warum Posch seinen Hof für den Aktionstag zur Verfügung stellte. »Werbung ist für die Bauern ebenso wichtig, wie für alle anderen Berufsstände«, so Posch.

Zum »Tag des offenen Hofes« hatten sich die Veranstalter einiges einfallen lassen und neben Informationen und Beratung ein attraktives und unterhaltsames Programm für Jung und Alt geboten. Dicht von Kindern umringt waren die Streichelgehege mit Hühnern, Küken, Hasen, Ziegen und Schafen. Geduldig warteten die Kinder darauf, auf dem Rücken zweier Ponys eine Platzrunde drehen zu dürfen. Besonderen Spaß machte den Kindern das Toben auf der Hüpfburg, auf großen Strohballen oder der riesige Spielplatz mit Holzbauklötzen, ebenso das Hofquiz oder das Backen von Semmeln. An den Ständen des Bauernmarktes, wo Direktvermarkter aus der Region Honig, Marmelade, Wurst, Apfelmost, Schnäpse, Nudeln, Eier, Eis und viele weitere landwirtschaftliche Erzeugnisse aus heimischer Herstellung, aber auch Getöpfertes oder Kräuterkränze und -büschel anboten, fanden sich viele Käufer ein.

Ausgestellt und vorgeführt wurden Land- und Forstmaschinen vom Rückewagen, Holzspalter bis zum hochmodernen Traktor. Kaum eine bäuerliche Selbsthilfeorganisation fehlte unter den vielen Ausstellern. Die Milcherzeugergemeinschaft Traunstein-Laufen, die Erzeugergemeinschaft Traunstein, der Schafhalterring Traunstein, der Maschinen- und Betriebshilfsring Traunstein und die Waldbauernvereinigung Traunstein, das Landeskuratorium der Erzeugerringe für tierische Veredelung in Bayern (LKV) waren mit Informationsständen vertreten, ebenso die Katholische Landvolkbewegung und das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, die Winterschule Traunstein und die Arbeitsgruppe Zivil-Courage gegen Agro-Gentechnik.

Für das leibliche Wohl der Gäste sorgten viele Bäuerinnen und Bauern. Zur Unterhaltung spielte die Blaskapelle Jung-Traunwalchen und Buam und Dirndln des Trachtenvereins Nußdorf erfreuten mit Volkstänzen. Den Auftakt des Hoffestes machte eine Wort-Gottes-Feier mit Diakon Andreas Klein, Leiter der Bäuerlichen Familienberatung der Erzdiözese München. pv.

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