Die Gesellschaft zur Förderung der bayerischen Landesgartenschauen hatte die Landesgartenschau zunächst nicht vergeben. Beworben hatte sich neben Traunstein auch Sonthofen. Bei beiden Konzepten sahen die Mitglieder der Vergabekommission jedoch Nachbesserungsbedarf.
Bemängelt wurde vor allem die Verfügbarkeit der Flächen in Traunstein. Wie die Pressesprecherin der Stadt Traunstein, Carola Westermeier, auf Anfrage des Traunsteiner Tagblatts mitteilte, sind viele Flächen, auf denen die Landesgartenschau stattfinden soll, in Privatbesitz. Schon bei der Besichtigung im März hatte sich die 14-köpfige Kommission erkundigt, ob mit den Eigentürmern Gespräche geführt wurden. Der damalige Oberbürgermeister Manfred Kösterke hatte versichert, dass bereits alle Zusagen da seien. Allerdings fehlten schriftliche Verträge – ein Grund für die Nichtvergabe an Traunstein.
»Wir müssen die Flächen sicher bekommen können«, sagte Westermeier in Bezug auf eine erfolgreiche Bewerbung. Der Kämmerer der Stadt wird deshalb in den kommenden Wochen erneut Gespräche mit den Grundstückseigentümern führen und Vorverträge abschließen. Zum Scheitern der ersten Bewerbung führte auch, dass die Flächen nicht nachhaltig genug waren. Das Verhältnis der neu zu schaffenden Grünflächen im Vergleich zu den bereits vorhandenen sei zu gering gewesen. »Wir müssen schauen, wo wir neue Grünflächen schaffen können, wo vorher keine waren«, erklärte Westermeier. Als Beispiel nannte sie den Karl-Theodor-Platz. In diesem Bereich gab es die Überlegungen eines unterirdischen Parkhauses. Auf der Oberfläche könnten Grünflächen entstehen, auf denen man die Salinengeschichte erleben kann.
Nachdem sowohl Traunstein als auch Sonthofen die Absage erhalten hatten, wurde die Ausrichtung der Landesgartenschau 2022 wieder ausgeschrieben. Schnell war klar, dass viele Traunsteiner eine erneute Bewerbung befürworten würden. Um die Unterstützung der Bevölkerung einer erneuten Bewerbung auszudrücken, übergaben Werbegemeinschaftsvorsitzender Thomas Miller und Stadtmarketing-Geschäftsführer Jürgen Pieperhoff an Oberbürgermeister Christian Kegel Ende Juli ein Buch mit rund 620 Unterschriften.
Traunsteins erneute Bewerbung erfolgt auf Basis des bereits erarbeiteten Konzepts, das unter dem Motto »Salz, Wasser und Landschaft« steht. »Wir sind nun mal eine Stadt mit Salinengeschichte«, sagte Carola Westermeier. Mit Unterstützung des Planungsbüros »mahl gebhard konzepte« aus München wird das Konzept überarbeitet. Die Bewerbung muss dann bis zum 10. März 2015 bei der Gesellschaft zur Förderung der bayerischen Landesgartenschauen eingereicht werden. jar