Kulturgenuss auch bei schmalem Geldbeutel

Traunstein. Auch wer nur über ein geringes Einkommen verfügt, soll am kulturellen Leben im Landkreis Traunstein teilhaben können. Das ist das Ziel des Projekts »KulturRaum Landkreis Traunstein«, das in den nächsten Wochen und Monaten Schritt für Schritt aufgebaut wird. Die Idee dazu wurde schon vor einiger Zeit am »Runden Sozialen Tisch« der Stadt Traunstein geboren. Nach und nach soll die Aktion jedoch auf den gesamten Landkreis Traunstein ausgedehnt werden. Die Federführung dafür hat Landrat Hermann Steinmaßl dem Leiter der Freiwilligenagentur im Landratsamt, Florian Seestaller, übertragen.


Derzeit befindet sich das Projekt noch in der Erprobungsphase und wird ausschließlich im Bereich der Stadt Traunstein umgesetzt. »Der Stadtrat zeigte sich sehr aufgeschlossen, sodass kostenfreie Karten oder bestimmte Leistungen zum ermäßigten Preis schon jetzt von der Städtischen Galerie, der Stadtbücherei, der Stiftung Heimathaus und der Musikschule angeboten werden«, so Oberbürgermeister Manfred Kösterke. Der Wunsch von Landrat Hermann Steinmaßl: »Es wäre super, wenn dieses Beispiel auch in unseren anderen Städten und Gemeinden schnell Schule machen könnte.« Beide dankten der Studentin Birgit Binner aus Hufschlag, die in der vorlesungsfreien Zeit zusammen mit Eva Strasser ehrenamtlich die ersten Organisationsstrukturen aufgebaut hatte.

Im Prinzip funktioniert der »KulturRaum Landkreis Traunstein« ähnlich wie die Tafeln – nur werden keine Lebensmittel verteilt, sondern Eintrittskarten für die verschiedensten Kultur-Einrichtungen vermittelt. »Kultur-Gast« kann zum Beispiel werden, wer Leistungen zur Grundsicherung, Arbeitslosengeld II oder eine nur schmal bemessene Rente erhält. Um in den Genuss eines kostenlosen Kino- oder Veranstaltungsbesuchs zu kommen, muss ein kleiner Anmeldebogen ausgefüllt werden. Die eingetragenen Angaben sind wiederum von einem Sozial-Partner zu bestätigen. Dazu gehören bis jetzt das Jobcenter, das Sachgebiet für Soziales und Senioren sowie die Bürgerhilfsstelle beim Landratsamt, das Bürgerbüro der Arbeiterwohlfahrt Traunstein sowie die Caritas und das Diakonische Werk. Danach wird der Antrag per Post an die Freiwilligenagentur geschickt. Deren ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter melden sich telefonisch, wenn Karten zum gewünschten Interessengebiet von »KulturPartnern« zur Verfügung gestellt werden.

Was jetzt noch gesucht wird, sind möglichst viele KulturPartner, die das Projekt mit kostenlosen Eintrittskarten unterstützen. »Außerdem wäre es schön, wenn sich bei mir noch freiwillige Kultur-Helfer melden würden, die etwa die telefonische Vermittlung der Karten übernehmen«, wünscht sich Florian Seestaller, der unter Telefon 0861/58-235 erreichbar ist.

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