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Zum morgigen Tag des Feuerlöschers machen die Feuerwehren im Landkreis Traunstein auf die Bedeutung und Notwendigkeit dieser Geräte aufmerksam. Wenn man weiß wie, ist ein Feuerlöscher kinderleicht zu bedienen. Foto: Archiv Hobmaier

Kreisfeuerwehrverband betont zum morgigen Tag des Feuerlöschers die Wichtigkeit des Geräts

Landkreis Traunstein – Ein Feuer zu löschen und einen Notruf abzusetzen sind untrennbar miteinander verbunden. Am morgigen Freitag soll zum Internationalen Tag des Feuerlöschers das Bewusstsein für dessen Notwendigkeit in der Bevölkerung geschaffen werden. Der Tag des Feuerlöschers wurde 2013 anlässlich des ersten Patents, das am 10. Februar 1863 in den USA erteilt wurde, eingeführt.


Erst kürzlich hat eine junge Frau in Peterskirchen durch den Einsatz eines Handfeuerlöschers einen beginnenden Gebäudebrand erfolgreich eindämmen können. Die alarmierten Feuerwehren mussten nur noch kleinere Nachlöscharbeiten vornehmen und die Brandstelle auf versteckte Glutnester absuchen.

Feuerwehrleute mussten nur nachlöschen

Ein ähnlicher Fall aus Erlstätt zeigt, dass sich Nachbarschaftshilfe auszahlt: Im Sommer vergangenen Jahres kam es in einem Wohngebiet zu einem Heckenbrand. Die Nachbarn haben allesamt ihre Feuerlöscher zusammengetragen und den Brand bis zum Eintreffen der Feuerwehr in Schach gehalten. Es ist ihnen gelungen, den Flammenübergriff auf das Wohnhaus zu verhindern. Auch hier mussten die Brandbekämpfer aus Erlstätt nur noch Nachlöscharbeiten durchführen.

Diese Beispiele machen deutlich, wie wichtig es ist, im häuslichen Bereich einen funktionierenden Feuerlöscher vorzuhalten und griffbereit zu haben. Idealerweise sollen die Geräte an einer gut zugänglichen und jederzeit einsehbaren Stelle im Haus angebracht werden, damit im Brandfall keine Zeit für die Suche nach dem Löschgerät verloren geht.

Heute bietet der Fachmarkt eine vielfältige Auswahl an Löschmitteln für bestimmte Einsatzzwecke aber auch verschiedene Größen des Löschmittelbehälters an. Diese tragbaren Löschhilfen dienen in erster Linie zur Bekämpfung von Klein- und Entstehungsbränden. Gängige Löschmittel sind dabei Schaum oder Löschpulver, welche für die meisten brennbaren Stoffe im häuslichen und betrieblichen Umfeld geeignet sind. Je nach Löschmittelvorrat wiegen die Geräte bis zu 20 Kilogramm.

Speziell für Küchenbrände oder brennendes Fett gibt es spezielle Löschgeräte, die für diese Brandklasse geeignet sind. Auf keinen Fall darf man überhitzte Öle und Fette mit Wasser löschen, da sich dieses bei Eintauchen in die heiße Flüssigkeit schlagartig ausdehnt und sich zusammen mit dem brennenden Material explosionsartig in der Umgebung verteilt.

Vor allem in geschlossenen Räumen entsteht dabei so hoher Druck, dass Fenster und Türen bersten oder sogar ganze Wände einstürzen können. Darüber hinaus gibt noch die Möglichkeit des Einsatzes von Kohlenstoffdioxid als Löschmittel. Dessen sauerstoffverdrängende Wirkung hat den Vorteil, dass es die Flammen umgehend erstickt werden und es keine Rückstände hinterlässt.

Es hat aber auch den Nachteil, dass insbesondere in kleinen Räumen der Sauerstoff so weit verdrängt wird, dass zu wenig »Luft zum Atmen« bleibt und das Gas den Gerätebediener unter Umständen in Gefahr bringt. Für den Einsatz dieses Löschmittels sollte man sich in jedem Fall vorab fachmännischen Rat holen. Beim Kauf von Feuerlöschern ist auf die entsprechenden Prüfkennzeichen zu achten. Idealerweise kauft man die Geräte bei einer Fachfirma, die diese auch im geforderten Zweijahresturnus wartet beziehungsweise nach dem Entleeren wieder befüllen kann. Bei Unsicherheit steht auch die örtliche Feuerwehr jederzeit mit Rat zur Seite, ebenso die Pressestelle des Kreisfeuerwehrverbands Traunstein.

Die Bedienung der Geräte ist denkbar einfach: Nach der Entfernung der Sicherheitsverriegelung muss lediglich ein Knopf gedrückt werden und der Löscher ist betriebsbereit. Mit dem angebrachten Löschschlauch kann dann ein Feuer aus sicherer Distanz bekämpft werden. Grundsätzlich sollte man sich mit dem eigenen Feuerlöscher vertraut machen sollte, um ihn bei Bedarf schnell und sicher bedienen zu können. Auf allen Geräten sind sowohl Piktogramme für die Inbetriebnahme des Löschers, als auch für die geeigneten Brandklassen aufgedruckt.

Sich und andere in Sicherheit bringen

Natürlich sollte man sich immer die Frage stellen, ob sich ein Löschversuch noch lohnt. Es ist also abzuwägen: »Bringe ich mich damit in Gefahr?«. Ist dies der Fall, sollte man insbesondere bei Bränden in Innenräumen die Flucht ins Freie antreten und die Türen zum Raum, der in Brand geraten ist, hinter sich schließen. Und nicht zu vergessen ist, alle weiteren Mitbewohner des Hauses zu warnen, damit auch sie sich in Sicherheit bringen.

Dann ist es unbedingt erforderlich, den Notruf unter der Telefonnummer 112 schnellstmöglich abzusetzen. Mit Beantwortung beziehungsweise Beachtung der fünf »W« – Wo ist etwas passiert? Was ist passiert? Wie viele Verletzte? Welche Art von Verletzungen/Erkrankungen liegen vor? Warten auf Rückfragen! – gibt man dem Disponenten in der Leitstelle schnell einen Überblick über die Situation vor Ort. Damit ist gewährleistet, dass eine möglichst bedarfsgerechte Alarmierung der Rettungskräfte erfolgen kann.

hob

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