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Die »Traunsteiner Stadtmusikanten« unter der Leitung von Augustin Spiel. (Foto: Buthke)

Konzertante Blasmusik der feineren Art dargeboten

Traunstein. Konzertante Blasmusik der feineren Art bekamen die Zuhörer beim traditionellen Josefi-Konzert der »Stadtmusik Traunstein« unter der Leitung von Augustin Spiel geboten. In der ausverkauften Berufsschul-Aula gefielen die Musikanten nicht nur durch ihr schönes und exaktes Spielen, sondern auch wieder durch die abwechslungsreiche Stückeauswahl, bei der für jeden Freund der Blasmusik das Passende dabei war. Das »Vorspiel« bestritten die Nach-wuchsmusikanten »Bläserbande« und der »Jungen Traunsteiner Stadtmusikanten« unter der Leitung von Sebastian Krause mit gefälligem Spiel.


Den Auftakt des Josefi-Konzerts bildete der österreichische Traditionsmarsch »Schönfeld Marsch«, den Carl Michael Ziehrer zum 60. Geburtstag des k.u.k. Generaltruppeninspektors Anton Maria Emmerich Wilhelm Freiherr von Schön-feld komponiert hat. Heute ist er der Defiliermarsch des österreichischen Bundesheeres. Es folgte der Walzer »Mein Lebenslauf ist Lieb und Lust«, eines der über 300 Werke von Joseph Strauß, Bruder von Johann Strauß (Sohn). Sehr konzertant und fast kinderliedhaft war das Stück des Komponisten Pavel Stanek, der seine berufliche Karriere als Dirigent des Wachbataillons auf dem Prager Hradschin begonnen hat. Schwungvoll ging es weiter mit dem Song »Beyond the Sea«, eine amerikanische Adaption des Chansons »La Mer« des französischen Chansonniers Charles Trenet. Bekannt wurde die swingende Version durch den Sänger Bobby Darin. Vor der Pause ging es mit dem Lied »Puszta Zauber« von Rolf Schneebiegl weiter. Für die »Traunsteiner Stadtmusikanten« ist dieses Lied nach den Worten von Spiel mit schönen und eindruckhaften Erinnerungen an einen Aufenthalt in der ungarischen Stadt Zirc vor zwei Jahren verbunden, bei dem sie viel Herzlichkeit und Gastfreundschaft erfahren haben.

Der Marsch »Abel Tasman« von Alexander Pfluger ist eine Hommage an den wagemutigen Seefahrer, nach dem die Insel Tasmanien benannt wurde. Großes Hollywood-Kino wurde mit einem Melodienreigen aus dem Film »Der mit dem Wolf tanzt« (Dances with Wolfes) mit Kevin Costner geboten. Der Film erzählt die Geschichte des First Lieutenants John Dunbar, der an einen Außenposten bei den Indianern abkommandiert wird und sich mit einem Wolf anfreundet. Nach und nach freundet er sich mit den Indianern an und verliert seine Identität als Weißer. Die lautmalerische Filmmusik schrieb John Barry.

Große und lang anhaltende Erfolge feierte das revueartige Musical »Cats« von Andrew Lloyd Webber, zum Beispiel in Hamburg und Wien. Die Uraufführung fand 1981 in London statt, wo die Handlung auch spielt. Die »Stadtmusik Traunstein« spielte daraus das Lied »Memory«. Das Josefi-Konzert klang offiziell aus mit einer Melodienfolge aus einem weiteren Musical von Andrew Lloyd Webber: »Das Phantom der Oper« (Phantom of the Opera). Das Phantom, die Hauptfigur des Stücks, ist ein musikalisches wie ein technisches Genie, aber von Geburt an schwer entstellt. Auf der Flucht vor der Verachtung der Menschen hat es sich in den Kellern der Oper, an deren Bau es auch beteiligt war, häuslich eingerichtet. Dort lebt es in seinen geheimen Räumen und beansprucht als Phantom der Oper eine Loge und ein monatliches Gehalt von den Besitzern der Oper. Als es sich in die Schauspielerin Christine verliebt, seine Liebe aber nicht erwidert wird, stirbt es an gebrochenem Herzen.

Die Zuhörer forderten am Ende vehement eine Zugabe. Diese bekamen sie mit der Polka »Jubiläumsklänge« von Pe-ter Schad, Gründer der »Oberschwäbischen Dorfmusikanten«, und dem österreichischen »Kaiserjäger- Marsch« von Karl Mühlberger, Regimentsmusik des 1. Tiroler Kaiserjägerregiments in Innsbruck. Damit schloss sich der Kreis zum Beginn des Konzerts.

Im Vorprogramm hatten die »Bläserbande« und die »Jungen Traunsteiner Stadtmusikanten« gezeigt, dass der musikalische Unterbau der »Traunsteiner Stadtmusik« passt. Unter der Leitung von Krause spielten sie das Hauptthema aus den Filmen »Krieg der Sterne« (Star Wars) von John Williams und »James Bond 007: Skyfall« von Adele Adkins und Paul Epworth, den ABBA-Hit »Fer-nando« und das Volkslied »Drunt in da greana Au«. Nach Aussage von Musikschulleiter Georg Holzner wollen beide Formationen demnächst »fusionieren«, aber das alles sei noch sehr streng geheim. Bjr

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