Viele Fragen an die Kommunalpolitiker drehten sich um die Schule. Aber auch Fragen zu anderen Themen, die Jugendliche beschäftigen, stellte der Nachwuchs. Eingangs hinterfragte der Moderator Christian Hanreich, was aus den bei der Auftaktveranstaltung im März angesprochenen Problemen und Wünschen der jungen Leute geworden sei.
Die Fragen nach einem offenen Sportplatz an der Traun und das Thema eines Jugendzentrums in Traunstein kamen auf den Prüfstand. Oberbürgermeister Manfred Kösterke hatte hier gute Nachrichten für die Anwesenden: Die Stadt Traunstein habe die Güterhalle erworben und gehe nun an die Realisierung des Projektes. An der Kohlbrennerschule werde man den Platz an der Schule im kommenden Jahr neu bauen und dort Sportanlagen, wie zum Beispiel eine Kugelstoßanlage, errichten. Und auch einen vandalismussicheren öffentlichen Basketballplatz am Sportzentrum in Empfing kündigte er als direkte Reaktion auf die Jugendwünsche für das kommende Jahr an.
Die Schüler brachten aber auch eine Reihe neuer Themen hervor: so zum Beispiel Andreas Reif vom Gymnasium Traunreut, der monierte, dass der Zustand der Schule immer schlechter werde. Seiner Meinung nach sei »komplett abgenutzt« eine nette Formulierung. Landrat Steinmaßl erläuterte, dass die Schule in der Prioritätenliste ganz oben stehe.
AKG-Schülersprecherin Leslie Geisberger betonte, dass das AKG aus allen Nähten platze. Hier versuchte der Landrat, auf den nicht zu erwartenden Zulauf an das Gymnasium in den vergangenen Jahren zu verweisen. Mittelfristig erwarte er aber weniger Schüler.
Über die Schule hinausgehend war für viele Schüler die Frage von Möglichkeiten im Nahverkehr ein Thema: Simon Schmalzgruber vom Heidenhain-Gymnasium Traunreut wünschte sich eine umfangreich nutzbare Bahnlinie Richtung Mühldorf. Regional in einer anderen Richtung, in der Sache aber gleichlautend, hofft Daniela Kress aus Inzell auf eine bessere Busverbindung, die abends und am Wochenende zusätzliche Fahrten ermögliche. Helmut Kauer (ÖDP) machte mit Sepp Hohlweger (Grüne) und Landrat Steinmaßl deutlich, dass es im kommenden Jahr ein überarbeitetes Verkehrskonzept im Landkreis geben werde, in dem man solche Schwachpunkte berücksichtigen könnte. Kritische Stimmen gab es auch zu den Themen Kosten für Schulbusse und überfüllte Busse, wobei die AKG-Schülersprecherin den Anwesenden aus einer Schülersprecherversammlung Tipps für eine Begrenzung der Buskosten gab.
Einig waren sich die Teilnehmer unter anderem auch darin, dass ein Jugendparlament, das Sandra Sonntag (FDP) angestoßen hatte, in der Region eine gute Plattform wäre, Fragen und Ideen rund um die Anliegen der Jugendlichen zu bündeln und auf Kreisebene einzubringen. Auch der Besuch von öffentlichen Sitzungen von Gemeinde- und Stadtrat wurde den Jugendlichen ans Herz gelegt.
Im Nachgang nutzten die Jugendlichen die Chance, um mit den Kommunalpolitikern ins Gespräch zu kommen. awi