Vor zwölf Jahren wurde erkennbar, dass die Traunsteiner Tafel nicht mehr ausreichte, die Notlagen in den Randlagen des Achentals zu lindern, blickte Diakon Michael Sörgel zurück. Auf einen Aufruf nach Helfern für ein Tafelprojekt gab es überraschend gute Resonanz: Das Modell der Achentaltafel entstand. Von Beginn an unterstützte die Gemeinde Marquartstein die Initiative mit Räumen und Geld.
Über 20 Helfer, aufgeteilt in vier Gruppen, sorgen seitdem im Wechsel für die Versorgung am Samstag. Der Gruppenführer verantwortet mit seinen Helfern, dass über die Woche genug Lebensmittel zusammengetragen werden. Hektisch wird es dann am Samstag, wenn etwa 70 Prozent aller Waren als Frischwaren eingeholt werden. Die »Kunden« sind dankbar für das Angebot in schwieriger Lebenslage, die für manche, gerade Senioren, schon seit Jahren besteht, für andere nur durch vorübergehende Arbeitslosigkeit bedingt ist. Die »Tafelkunden« brauchen einen Berechtigungsschein von der Diakonie Traunstein. Sie kommen samstags ebenfalls in vier Gruppen nacheinander in wechselnder Reihenfolge.
Nach zehn Jahren sei es Zeit, nicht das Modell der Tafel, aber die erfolgreiche Arbeit zu feiern, fand Mitarbeiter Dieter Pick. Mitarbeiter bei der Tafel zu sein, sei ein Ehrenamt. Oft sei es körperliche Schwerstarbeit unter Stress für die Mitglieder und wer die Verantwortung eines Gruppenleiters trage, für den komme noch eine Arbeitsdimension hinzu.
Lohn für dieses Engagement sei die Überzeugung, für andere etwas getan zu haben, so Diakon Sörgel. Lohn seien zudem die Freundschaften, die sich in der Gemeinschaft der Helfer über die Jahre gebildet haben, ergänzte er. lukk