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Eng mit dem Georgiritt verbunden ist der Schwertertanz, dessen historische Wurzeln bis ins Jahr 1530 zurückreichen. Der Tanz symbolisiert den Sieg des Frühlings über den Winter.

Kardinal Marx kommt zum Jubiläumsritt

Traunstein – »Um Tradition lebendig zu halten, braucht es Menschen, die bereit sind, sie mit Leben zu erfüllen und weiterzutragen.« Mit diesen Worten würdigte Kardinal Reinhard Marx, Erzbischof von München und Freising, in einem Grußwort den St. Georgs-Verein Traunstein zum 125. Jubiläum. 1891 gegründet, ist es Zweck des Vereins, Georgiritt und Schwertertanz am Ostermontag zu erhalten und würdig zu gestalten.


Marx weiht den neuen Altar in Ettendorf

Anlässlich des Jubiläums kommt Marx dieses Jahr selbst nach Traunstein. Er wird bereits um 9 Uhr im Ettendorfer Kircherl einen Festgottesdienst halten, bei dem der neue Altar der Kirche St. Vitus und St. Anna geweiht wird. Der Gottesdienst wird per Lautsprecher nach draußen übertragen. Gegen 10.45 Uhr wird Kardinal Marx vor dem Kircherl Ross und Reiter der Wallfahrt segnen.

Der Traunsteiner Georgiritt ist einer der schönsten Umritte Altbayerns – farbenfrohes Historienspiel, lebendiges Brauchtum und Bekenntnis zum christlichen Glauben zugleich. In bunten Kostümen des ausklingenden Mittelalters treffen sich immer am Ostermontag Landsknechte mit Bauern und Stadtvolk zum prunkvollen Ritt. Feierliche Fanfarenklänge betonen den festlichen, ernsten Charakter des Umritts, während Trommler und Pfeifer das Volkstümliche und Fröhliche herausstellen. Zahlreiche historische Gruppen und Musikkapellen sowie über 400 prächtig geschmückte Pferde ziehen in einer Prozession vom Traunsteiner Stadtplatz zum Ettendorfer Kircherl hinauf.

Um 10 Uhr erhebt der Herold auf dem Stadtplatz seinen Stab und gibt das Zeichen zum Aufbruch. Unter dem Geläut aller Kirchenglocken setzt sich der Zug in Bewegung. Am Ettendorfer Kircherl findet dann nach alter Tradition gegen 10.45 Uhr eine Segnung statt.

Untrennbar mit dem Georgiritt verbunden sind die Schwertertänzer, die Darsteller eines uralten, germanischen Frühlingsbrauchs, in Form eines Kampf- und Waffenspiels, dessen Vorführung schon im Jahre 1530 durch eine Stadtkammerrechnung beurkundet ist. Ihr Tanz symbolisiert den Sieg des Frühlings über den Winter. Aufführungen sind am Ostermontag um 9.30 Uhr und um 14 Uhr auf dem Stadtplatz.

Der St.-Georgs-Verein betreibt von 9 bis 16 Uhr in der Alten Wache des Rathauses das »Café St. Georg« mit Kaffee und Kuchen. Der Erlös kommt dem Verein zum Erhalt des Ritts zu Gute.

Straßen und Zugstrecke zeitweise gesperrt

Wegen des Georgiritts werden am Ostermontag einige Plätze und Straßen in der Stadt zeitweise gesperrt. Betroffen sind der Stadtplatz, der Maxplatz, die Maximilianstraße, die Rosenheimer Straße, die Herzog-Friedrich-Straße, die Ludwigstraße, die Klosterstraße, die Schützenstraße, die Kammerer Straße und die Ettendorfer Straße. Außerdem gibt es Einschränkungen im Zugverkehr. fb

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