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Für sein engagiertes historisches Wirken, das Verfassen zweier Heimatbücher und seine vielfältigen Verdienste um die Gemeinde Nußdorf wurde Josef Ippenberger (links) mit dem »Nußdorfer Einhorn«, der Ehrengabe der Gemeinde Nußdorf, und mit einer Ehrenurkunde geehrt. Die Auszeichnung überreichte Bürgermeister Hans Gnadl. (Foto: Volk)

Josef Ippenberger mit dem »Nußdorfer Einhorn« geehrt

Nußdorf. Josef Ippenberger wurde in Anerkennung seines historischen Wirkens und seiner Verdienste um die Gemeinde Nußdorf mit dem »Nußdorfer Einhorn« ausgezeichnet. Die Ehrengabe der Gemeinde wurde ihm bei einer Feier von Bürgermeister Hans Gnadl überreicht, der das umfangreiche Wirken Ippenbergers für die Gemeinde würdigte. Gnadl erläuterte, dass die Ehrengabe – eine handgefertigte Glaskunstfigur, die das Nußdorfer Wappentier, ein aufsteigendes Einhorn, und auf dem Sockel eine rote Zange als Zeichen der Ameranger zeigt – an Persönlichkeiten verliehen werde, die sich durch besondere Leistungen verdient gemacht und zum Wohle der Bürger und der Gemeinde in vorbildlicher Weise gewirkt haben.


Josef Ippenberger, der seit vielen Jahren Ortsheimatpfleger ist, hat die Sondermoninger Ortschronik »Schloss Amerang und das Dorf Sondermoning« und im letzten Herbst die Gemeindechronik »Nußdorf – Heimat vor den Bergen« verfasst. Nach zeitintensiver Recherche in Archiven und durch das Analysieren vieler Details hat er mit den beiden Heimatbüchern zeitgeschichtliche Dokumente von dauerhaftem Wert geschaffen. »Nicht nur beim Lesen des Vorwortes im Heimatbuch kommt die große Liebe Ippenbergers zu Nußdorf zum Ausdruck«, so Gnadl.

Die Gemeinde- und Dorfchronik sind jedoch nicht die einzigen Gründe für die Entscheidung des Gemeinderates, Ippenberger zu würdigen. Der gebürtige Niederbayer, der mit seiner Familie seit 1972 in Nußdorf lebt, war zwölf Jahre Mitglied des Gemeinderats. Von 1984 bis 1990 fielen wichtige Entscheidungen, wie der Bau der Kanalisation im gesamten Gemeindegebiet. Auch konnte sich Ippenberger mit seinen Ratskollegen 1986 über die Wiedererlangung der Selbstständigkeit der Gemeinde Nußdorf freuen. Von 1998 bis 2002 war er Vorsitzender des Pfarrgemeinderates der Pfarrei St. Laurentius. Drei Jahre lang engagierte er sich als Stellvertretender Vorsitzender der DJK Nußdorf. Viele Jahre war er örtlicher Berichterstatter für das Traunsteiner Tagblatt. Die Heimatforschung aber ist die besondere Leidenschaft des pensionierten Lehrers. Ihm ist die Errichtung des kleinen, aber feinen Nußdorfer Dorfmuseums zu verdanken, das von ihm im Dachgeschoß des Wirtshauses Aiging eingerichtet wurde. Bei der Sanierung des historischen Wirtshauses legte er tatkräftig als Bauhelfer mit Hand an. Das Nachforschen in Archiven, besonders im Bayerischen Staatsarchiv, macht er mit Freude und großem Enthusiasmus. Als Ortsheimatpfleger hat er sich unter anderem sehr für die Renovierung der Strohmaier-Kapelle eingesetzt und selbst mitgearbeitet. Mit kulturhistorischen Radtouren versucht er, den Menschen die Heimat und deren Geschichte näher zu bringen.

Hilfsbereiter und umgänglicher Mensch

Gnadl beschrieb Ippenberger als hilfsbereiten, umgänglichen und unterstützenden Menschen, der Ziele mit großem Eifer zur Vollendung bringt. Mit dem jüngst erschienenen Heimatbuch begeistert er Jung und Alt in gleicher Weise, was für den unterhaltsamen, wie informativen Inhalt und die gefällige Aufmachung spricht. Gnadl sprach Ippenberger seine Anerkennung für sein Wirken über viele Jahrzehnte aus und freute sich gleichzeitig, dass Ippenberger schon über ein neues Projekt nachdenke. Er hoffe, dass Ippenberger der Gemeinde als Ortsheimatpfleger und kulturgeschichtlicher Fachmann noch viele Jahre mit Rat und Tat zur Verfügung steht. Besonderen Dank sprach Gnadl Ippenbergers Frau Liselotte aus, ohne deren Unterstützung und Verständnis Ippenbergers Einsatz für die Gemeindegeschichte nicht möglich wäre.

Ippenberger selbst freute sich sehr über die Auszeichnung mit dem Nußdorfer Einhorn, zeigte sich aber auch bekannt bescheiden und meinte, dass er im Vergleich zu den Leistungen der vier Personen, die die Ehrengabe bisher erhalten haben, nicht so viel für die Gemeinde getan habe. Die Mitteilung Gnadls, dass er die Ehrengabe erhalten soll, habe er nach eigener Aussage mit dem Kraftausdruck »Du bist ja narrisch!« kommentiert. »Ich bin vor Überraschung beinahe vom Stuhl gefallen.«

Eine besondere Freude und Motivation für ihn seien, wenn ihn die Menschen auf das Heimatbuch ansprechen und ihm berichten, dass sie beim Lesen viel Neues erfahren haben. Schon als er 1970 zum ersten Mal von Osten mit dem Auto auf Nußdorf zugefahren sei, sei er von der Schönheit der Landschaft und des Ortes begeistert gewesen und habe zu seiner Frau gesagt: »Da bleiben wir!« Nußdorf sei sein Zuhause – da sei er »dahoam«. Musikalisch umrahmt wurde die Feier zur Verleihung des Nußdorfer Einhorns von Karoline Speckbacher an der Harfe. pv

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