Am Freitag weitere Ehrung in Augsburg
Der Jung-Geselle Johann-Florian Gfaller hatte seine Ausbildung nach zwei Jahren Lehrzeit mit einer einjährigen Lehrzeitverkürzung als bester bayerischer Müllergeselle mit dem Abschluss Verfahrenstechnologie in der Mühlen- und Futtermittelwirtschaft abgeschlossen. Trotz des erfolgreichen Abschlusses machte er in seiner Fachrichtung weiter und besucht derzeit die Deutsche Müllereifachschule Braunschweig mit dem Abschlussziel Staatlich geprüfte Müllereitechniker.
Und auch der Abschluss des Müllermeisters steht noch auf der Agenda des ehrgeizigen jungen Mannes, der bereits beim Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks von Handwerkskammerpräsident Heinrich Traublinger und dem oberbayerischen Regierungspräsidenten Christoph Hillenbrand geehrt wurde und an diesem Freitag für seinen Landessieg in Augsburg ausgezeichnet wird.
Die Mühle in dem sehr alten Anwesen in Haslach wurde als Mühlenstandort erstmals im Jahr 1025 erwähnt. Damals gehörte der Standort noch zu Salzburg, erläuterte Hans Gfaller. In der seit dem Jahr 1880 in Familienbesitz befindlichen Mühle, in der überwiegend Rohstoffe aus Bayern und Österreich verarbeitet werden, ist Johann-Florian nun die fünfte Generation, die in dem Betrieb tätig ist. Vor einigen Jahren habe man bereits einmal einen zweiten Bundessieger ausgebildet, betonte Vater Hans Gfaller nicht ohne Stolz im Gespräch mit unserer Zeitung. Besonders wichtig ist dem Mühleninhaber aber auch, dass die Energie-Versorgung des Betriebes komplett aus eigenen Wasserkraftwerken betrieben wird. Anfang dieses Jahres wurde die zweite neue Wasser-Turbine in Betrieb genommen. In der Energiebilanz würden Mühlen sehr gut abschneiden, betonte der Müllermeister.
»Mühlen war schon immer eine Schlüsselposition«
Dr. Josef Rampl betonte in seiner kurzen Rede die Bedeutung der Mühlen: »Mühlen waren immer schon in einer Schlüsselposition. Gleichzeitig wird der Branche leider zu wenig Beachtung geschenkt«, sagte Rampl, der die Mühlen in einer »Scheideposition« in der Lebensmittelkette sieht. Die Ernte des Ackers, die zu den Mühlen gebracht werde, verlasse diese als Produkte mit Lebensmitteleigenschaften. Entsprechend sehen sich die Müller als Schaltstelle zwischen der landwirtschaftlichen Primärproduktion und Bäckern, der Lebensmittelindustrie und den Endverbrauchern.
Rampl hatte für die Kunstmühle Haslach eine Ehrenurkunde im Gepäck: für die erfolgreiche Ausbildung im Betrieb, die gerade durch die ausgezeichneten Ergebnisse von Johann-Florian Gfaller deutlich werde, würdigte er den Betrieb als »Besten Ausbildungsbetrieb 2012« und bedankte sich für das Engagement des Betriebsinhabers und seiner gesamten Belegschaft. awi