Pfarrer Ionel Anghel erläuterte, dass das Christkönigsfest als eines der jüngsten Kirchenfeste erst 1925 von Papst Pius XI eingeführt wurde. Nach den Umwälzungen des Ersten Weltkrieges, dem Ende großer Monarchien und als Zeichen gegen die Zunahme totalitärer Systeme sollte deutlich werden, dass Christus der wahre und einzige König sei. Das Gedenken zum Volkstrauertag und am Vereinsjahrtag gelte nicht nur den Opfern von Krieg und Gewaltherrschaft, sondern allen, die aus ideologischen Gründen, aufgrund ihrer Rasse und ihres Glaubens ihr Leben lassen mussten. Den Verfolgten und Toten unserer Tage, durch Terror, Bürgerkriege, Verfolgung und Katastrophen, gelte das Gedenken ebenso wie den Soldaten der Bundeswehr, die im Auslandseinsatz verstorben sind. »Aktives Tun zieht große Kreise, Nichtstun aber auch!« Sich für den Frieden einzusetzen, sei die wichtigste und vordringlichste Pflicht eines jeden Einzelnen, mahnte der Seelsorger.
Bürgermeister Hans Gnadl sagte, es gebe immer noch viel zu viele Menschen, die glauben, mit Gewalt etwas erreichen zu können. Sich für den Frieden einzusetzen und für Toleranz, Respekt und Wertschätzung einzutreten, sei der bessere Weg. Gnadl forderte dazu auf, an die Menschen unserer Tage zu denken, die vertrieben werden aufgrund vielerlei Bedrohungen und Gefahren aus ihrer Heimat flüchten und in unser Land kommen. »Öffnen wir unsere Herzen und unsere Türen, stehen wir ihnen bei und helfen wir, so gut wir helfen können.« Er wünschte, dass die Einsicht, wie wertvoll Solidarität und Menschlichkeit seien, stetig zunehme. Gnadl beendete seine kurze Rede zum Totengedenken mit einem Zitat von Immanuel Kant: »Tot ist nur, wer vergessen ist.«
Musikalisch umrahmt von der Musikkapelle Nußdorf und unter Trommelwirbel senkten sich die Fahnen der Ortsvereine zu einem ehrenden Gruß. Beim Gedenkgottesdienst sangen die Wahoizner Sänger; es spielte Karoline Speckbacher an der Harfe. pv