Das Salzburger Casting an sich begann chaotisch, lief dann aber sehr streng strukturiert ab. Nachdem sich die Teilnehmer durch einen Pulk aus Leuten einen Platz am Eingang erkämpft hatten, füllten sie ein Formular aus und wurden in ein Zelt geschickt. Dort durften sie das erste Lied vorsingen. Wer diese Hürde gemeistert hatte, musste auf einem Plastikstuhl vor dem Truck Platz nehmen und warten, bis sich die Jury – bestehend aus Mitarbeitern der Produktionsfirma – Zeit für sie nahm.
Im schalldichten, 800 000 Euro teuren Truck fand dann das eigentliche Casting statt – unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Dieter Bohlen und seine prominenten Jury-Kollegen waren nicht vor Ort. Im Truck mussten die Kandidaten zwei Lieder fehlerfrei aufführen, um eventuell eine Chance zu bekommen. Informationen drangen kaum nach draußen, weil den Mitarbeitern strikt verboten worden war, Auskunft zu erteilen.
Für Samantha Hernandez war es nicht das erste Mal bei DSDS. »Ich habe mit 16 schon mal beim Casting mitgemacht, da hatte ich aber noch nicht so wirklich Erfahrung«, erzählt sie, die zum Jubiläum der RTL-Fernsehsendung nun erneut ihr Glück versucht. Eigentlich wollte sie zum Casting nach München fahren. »Ich hab das aber total verplant«. Durch Zufall hatte sie am Dienstagmorgen im Fernsehen erfahren, dass der Casting-Truck in Salzburg hält und sich spontan auf den Weg in die Mozartstadt gemacht. Damit gehörte sie aber eher zur Ausnahme. Die meisten Kandidaten hatten sich bereits vorab über das Internet angemeldet.
Für Samantha hatte es am Ende knapp nicht gereicht. »Ich habe die erste Runde geschafft, aber im Truck dann beim zweiten Song den Text vergessen – das war's«, nahm die junge Inzellerin das Ausscheiden mit Humor hin. »Das Leben geht weiter«. Einzig ihre Freundin, die als Schützenhilfe mitgekommen war, tat ihr Leid. »Die hat zweieinhalb Stunden umsonst gewartet, aber abgesehen davon war's lustig«, zog sie gut gelaunt ihr Resümee und schließt eine erneute Casting-Teilnahme im nächsten Jahr nicht aus. hud