Ein Schwerpunktthema war die Ausweisung von neuen Gewerbegebieten. Joerger betonte, »dass die Traunsteiner Liste bei der Stadtentwicklung großen Wert darauf legt, eine Vorstellung davon zu haben, wo und wie sich Traunstein in Zukunft entwickeln will«. Um einer Zersiedelung der Landschaft entgegenzuwirken, müsse sich die Ausweisung von Gewerbegebieten am tatsächlichen Bedarf orientieren und sollte sich an bereits bestehende Gebiete nach städteplanerischen Grundsätzen anschließen, fügte er hinzu. »Grundstückspekulation dürfe nicht Entscheidungskriterium zur Ausweisung von Flächen sein«, sagte Stadtrat Simon Steiner.
Auf die Nachfrage eines Besuchers, betonte Stadtrat Thomas Graf, »wenn sich eine in Traunstein ansässige Firma erweitern will oder sich produzierendes Gewerbe beziehungsweise Gewerbe mit hochwertigen Arbeitsplätzen ansiedeln möchte, soll dies auf jeden Fall möglich sein«.
Bei Planungen der Ansiedlung zusätzlicher Gewerbebetriebe seien die Interessen bestehender Betriebe in der Innenstadt angemessen zu berücksichtigen, hieß es. Zusätzliche Flächen für großflächigen Einzelhandel seien nicht nötig. Jedoch könnte nur die Stadt als Grundstückseigentümer bestimmen, wer letztlich Flächen bekommt. Ulrike Hoernes erklärte: »Uns ist wichtig, dass die Innenstadt attraktives Stadtzentrum bleibt.« Steiner ergänzte: »Genau das wird durch neue Ausweisungen auf der grünen Wiese konterkariert.«
Im Süden an der Sonntagshornstraße gibt es bereits gewerbefähige Flächen von 70 000 Quadratmetern, die auf eine Bebauung warten. Alle Kandidaten waren sich darin einig, dass die Ausweisung zusätzlicher Flächen östlich und westlich der Hochstraße deshalb nicht nötig ist.
Statt auf einen Industrie- und Gewerbering um Traunstein herum setzt die Traunsteiner Liste auf die Stärken Traunsteins: Lebensqualität in einer traditionsreichen Innenstadt mit Fachmärkten und Gastronomie, eine intakte Natur in der Umgebung und einen florierenden Tourismussektor. Im Zusammenhang mit der Stadtentwicklungsplanung wurden auch die Ziele der Kandidaten zur Finanzpolitik der Stadt vorgestellt. Für Steiner ist besonders wichtig, dass »die derzeit guten Steuereinnahmen verstärkt zum Abbau der Schulden verwendet werden«. Damit erhält sich die Stadt auch für schwierige Zeiten ihren finanziellen Spielraum.
Wie Christophe Levannier betonte, sehe man in der Regionalwährung »Chiemgauer« über die lokale Wirtschaftsförderung hinaus auch ein geeignetes Instrument, den Zusammenhalt zwischen Bürgern, Wirtschaft, Vereinen und Kultur in Traunstein und der Region zu stärken.