Die Neukirchner Köhler hatten für ihren Meiler rund 50 Ster Buchen- und Nadelholz vorbereitet und zu einem großen Meiler aufgerichtet. Matthäus Schmid, einer der Erzköhler, zündete mit einer brennenden Lunte, einer langen Kendlstange, an die ein Reisigbüschel gebunden und entzündet war, den Meiler an.
Langsam wuchs das Feuer im Inneren des Meilers, was daran ersichtlich war, dass der Meiler allmählich zu rauchen begann. Zunächst waren es dichte graue bis weiße Rauchschwaden, die aus den oberen Luftlöchern entwichen. Als der Rauch dann feiner wurde und eine schöne helle Farbe angenommen hatte, wussten die Köhler, jetzt hat der Meiler die richtige Temperatur und kann schön glosen. Daraufhin verschlossen sie den Anzündkanal mit Kohllösch.
Damit alles Holz gut zu Holzkohle verglost, muss der Meiler rund zwei Wochen »gepflegt« werden, besonders in der Zeit, in der er noch »gefüttert« werden muss. Die Glut im Innern des Meilers darf nicht zu groß werden, damit das Holz nicht verbrennt, aber auch nicht zu gering sein, da sonst der Brand nicht gelingt und das Holz nicht richtig zu Kohle verglost. Um die richtige Temperatur im Meiler zu erhalten, und ein gleichmäßiges Brennen zu gewährleisten, muss für den richtigen Zug gesorgt werden, das heißt, die Luftkanäle müssen entsprechend geöffnet oder geschlossen und die Kohllösch (schwarze Abdeckerde) immer feucht gehalten werden, um ein Durchbrennen zu verhindern.
Wenn sich dann bläulicher Rauch aus dem Meiler schlängelt, weiß der Köhler, dass sein Meiler bald fertig ist. Auch nachts wird der Meiler von einigen »Wachtern« betreut. In der Zeit des Meilerbrandes können Interessierte die Kohlstatt sowohl tagsüber als auch abends besuchen, um sich über die Arbeit der Köhler zu informieren.
Eine offene Meisterschaft im Mannschafts-Seilziehen mit anschließender Preisverteilung findet am morgigen Freitag ab 18 Uhr statt, ab 20 Uhr spielt dazu das Neukirchner Sextett. Jeden Dienstag und Donnerstag wird der neue Bachofen eingeschürt und Brot gebacken. Interessenten und Besucher können gerne ihren selbst hergestellten Teig mitbringen und ihr eigenes Brot backen. Das Broteinschießen erfolgt jeweils um 19.00 Uhr, Voranmeldung unter Telefon 08666/7145 ist sinnvoll.
Den Abschluss der Köhlerwochen bildet dann das große Köhlerfest am Sonntag 12. August, an dem der Meiler geöffnet – »gestört« – wird und die fertige Kohle auszubringen ist. An diesem Tag wird auch mehrmals Brot gebacken. Ab 10 Uhr bis in die späten Abendstunden ist während des Abräumens des Meilers für musikalische Unterhaltung gesorgt. So spielt ab 12 Uhr die Hallgrafen-Musi und ab 17 Uhr die Blaskapelle Neukirchen.