Zu Beginn des Gottesdienstes meinte Pfarrer Andreas Ager, 25 Jahre seien zwar keine lange Zeit, zumindest nicht angesichts der 1250 Jahre, die die Pfarrei Otting bereits alt ist. Andererseits sei in den 25 Jahren, seit es den gemeinsamen Pfarrverband gibt, »super viel Gutes passiert«. In den Pfarreien werde »null Energie vergeudet für ein Gegeneinander, sondern es wird viel Energie füreinander aufgebracht«. Beides funktioniere: dass jede Pfarrei noch das Ihre machen dürfe, aber auch dass sich die Pfarreien in bestimmten Bereichen zusammentun, etwa der gemeinsam begangenen Firmung.
Der Gottesdienst wurde musikalisch umrahmt von Orgel und Kirchenchor. Ein besonders Schmankerl innerhalb der Messe war die gemeinsame »Predigt« der drei Kirchtürme. Die kam so gut an, dass es sogar Applaus dafür gab. Die drei Kirchtürme – großformatige Bilder der Gotteshäuser der drei Pfarrverbandspfarreien – marschierten gemeinsam ein und meldeten sich zu Wort; die Stimmen liehen ihnen Lisbeth Rambichler für Otting, Andrea Schüler für Waging und Maria Poschner für St. Leonhard.
Der Ottinger Kirchturm legte gleich mächtig los: »25 Jahre Pfarrverband Waging, hin oder her – die älteste Kirche bin immer noch ich. Seit dem Jahre 749 stehe ich hier und kann nicht anders. Do seid´s ihr no ned amoi in den Wind gschrieb´n worn.« Das wollten die anderen beiden natürlich nicht auf sich sitzen lassen: »Hoit! Hoit! Ganz langsam. Wer is hier des Zentrum?« plusterte sich Waging auf. »Des bin ja woi immer no i. Bei meinem Volumen! Do passt´s ihr alle zwoa eine, und dann hab i ois Kirch immer nu Platz.« St. Leonhard relativierte diesen Hochmut etwas: »Und bei uns habt´s ihr eich das Geld ausglieha, zum Baun – wia bei eicham oidn Pfarrhof.«
So wetteiferten die drei Pfarreien, besannen sich aber zwischendurch, dass Kirchen ja eigentlich nicht streiten sollten, aber doch kam immer wieder die Freude am gegenseitigen Sich-Hochnehmen beziehungsweise Herabsetzen durch. Gemeinsam erinnerten die Türme an die Anfänge des Pfarrverbands sowie an die vielen eigenen und gemeinsamen Veranstaltungen: »Mia ham schon vui mitanand erreicht.« Zum Beispiel »da scheene Pfarrbrief, die gemeinsame Wallfahrt«. Und so fand dann St. Leonhard das schöne gemeinsame Schlusswort: »Auch wenn man am Wonneberg thront, derf ma se ned über die anderen erheben oder meinen zu glauben, etwas besseres zu sein.«
An der anschließenden Grillfeier im Pfarrstadel nahmen Pfarrgemeinderäte, Kirchenverwaltungsmitglieder und viele andere teil, die sich in den drei Pfarreien engagieren. he