Es ist nicht verwunderlich, dass eine Sanierung nötig ist, schließlich ist das einst repräsentative Bauwerk über 800 Jahre alt, schon seit Ende des 17. Jahrhunderts nicht mehr bewohnt.
Bei einer Führung durch das nur auf steilen Wegen und über eine Treppe erreichbare Monument vergangener Fürstenherrlichkeit eröffnet sich eine Baustelle der besonderen Art: traumhafte Aussicht auf die umliegenden Berge, extrem gewöhnungsbedürftiges »Rumturnen« auf Gerüsten über steilen Abgründen, Eintauchen in die geschichtsträchtigen alten Gemäuer – und dazu all die kleineren und größeren »Baustellen« vom Ausfugen der Mauersteine bis hin zum Zumauern eines gut sechs Quadratmeter großen Lochs in einer der Außenmauern.
Dieses Loch war letztlich auch der Auslöser dafür, dass die Renovierung angepackt worden ist. Als man den Schaden entdeckte, ging man von einer verhältnismäßig einfachen Reparatur aus. Doch schnell ergab sich dann die Notwendigkeit, wesentlich mehr zu machen. Da es zur Burg nur den steilen Fußweg gibt, ist der An- und Abtransport von Material eine logistische Herausforderung. Einen Weg bis zu dem Felsen zu bauen, auf dem die Burg sitzt, war aus denkmal- und naturschützerischen Gründen nicht opportun, außerdem wäre auch dafür ein zusätzlicher Lastenaufzug notwendig gewesen. Also entschied man sich trotz hoher Kosten für einen Hubschrauber als Transportmittel.
Los gegangen ist die Sanierung Anfang Juli. Der erste Teil der Arbeiten betraf die Wand im Westen der Burganlage. Danach ging es weiter zum Eingangsbereich der Burg mitsamt den Resten jener Mauern, die einst die Burgkapelle umschlossen. Und schließlich wird man sich auch noch dem am besten erhaltenen Gebäudeteil, dem Bergfried, widmen. Zum Abschluss gehören noch die hölzernen Fensterstürze, die schon recht morsch sind, durch Eichenhölzer ersetzt. Die Sanierungsarbeiten sollen noch heuer abgeschlossen sein.
Ganz zum Schluss – möglicherweise auch erst im nächsten Frühjahr – wird der Weg zur Burg, der seit längerem gesperrt ist, wieder hergerichtet, damit die Öffentlichkeit wieder Zugang zum Baudenkmal hat.
Die Burg war ja über lange Zeit hinweg ein beliebter Treffpunkt für viele, die da oben ihre Feten feierten, ihre Lagerfeuer abbrannten, es sich dort gut gehen ließen. Das ging dann sogar so weit, dass die Stadt Bad Reichenhall am Fuße des Wegs zur Burg Holz lagerte, damit die »Partygäste« nicht oben auf der Burg alles, was nur irgendwie brennbar schien, verfeuerten. he