Bildtext einblenden
Blumen bekamen die Mitglieder des Vorbereitungskreises des Gedenkwochenendes zum 50. Todestag von Rudolf Alexander Schröder; von links Helmut Homm, Gerold Kiendl, Michael Karger, Susanne Hofmann, Pfarrer Wolfgang Schmidt-Pasedag, Christa Ruhl und Dorothea Ostwald.

Im Gedenken an einen großen Dichter und Denker

Bergen. Mit einem großen Festabend erinnerte die Evangelische Gemeinde Bergen, Übersee und Grabenstätt anlässlich des 50. Todestages an Rudolf Alexander Schröder. Seit 1935 hatte der Dichter, Übersetzer, Architekt und Lektor der evangelischen Kirche in Bergen auf der Sonnleiten gelebt. Er starb kurz vor seinem 85. Geburtstag am 22. August 1962. Der katholische Religionslehrer Michael Karger verfasste in Zusammenarbeit mit Susanne Hofmann aus Bergen eine Gedenkschrift, die am Festabend vorgestellt wurde.


1942 wurde Schröder ehrenamtlicher Lektor und direkt nach dem Krieg vertrat er den Wahlkreis Ingolstadt-Rosenheim in der Landessynode, die ihn auch zum Alterspräsidenten ernannte. Schröder wurde 1951 zum Ehrenbürger in der Gemeinde Bergen ernannt. Anschaulich werden die Bremer Kindheit Schröders und seine literarischen Anfänge in München um 1900 als Herausgeber der exklusiven Zeitschrift »Die Insel« geschildert.

Karger stellte Kaspar Borchardt vor, den Sohn von Rudolf Borchardt und einer Schröder-Nichte, die ebenfalls zugegen waren. »Kaspar Borchardt ist bis heute in Bergen der lebendige Vermittler zum Leben und Werk von Onkel Rudolf«, sagte Karger.

Den Festvortrag hielt Professor Klaus Goebel aus Wuppertal. Der Schröder-Forscher sagte, Bergen biete dafür den bisher größten Fundus. Er stellte den Menschen Schröder ausgiebig vor und zählte die vielen Werke des geehrten Verstorbenen auf, las etliche seiner Dichtungen vor und ging ausführlich auf seine vielen Lieder und darauf ein, was sie aussagen. Grußworte sprach auch Kirchenrätin Andrea Wagner-Pinggera, die persönliche Referentin des Landesbischofs in Bayern ist. Gottfried Stritar überbrachte Grüße des evangelischen Dekanats Traunstein. Nach seinen Worten haben die Evangelischen im Chiemgau Schröder viel zu verdanken. So trage das Gemeindehaus seinen Namen und in seinen Gesangsbuchliedern bleibe uns sein christliches Zeugnis aus schwierigen Zeiten über dieses Gedenkjahr hinaus lebendig.

Pater Gabriel von der katholischen Kirche nannte Schröder eine große Persönlichkeit, die nicht vergessen werden dürfe. Er übergab an Schmidt-Pasedag einen Apfelbaum, der am Schröderhaus eingepflanzt werden sollte als Zeichen für ein gutes Miteinander.

Bürgermeister Gietl erwähnte die Verdienste von Schröder für Bergen, ging auf die Ehrenbürgerschaft ein und sagte, »ich verneige mich vor diesem Menschen, der sehr viel für die Gesellschaft geleistet hat. Wir werden ihm ein ehrendes Gedenken bewahren«.

Gemeinsam gesungen wurden im Festsaal die Lieder »Wir glauben Gott im höchsten Thron« und »Abend ward, bald kommt die Nacht«. Die Texte dazu hatte Schröder verfasst.

Musikalisch gestaltet wurde der Festabend von Ulrike Schumacher-Mertens am Klavier und dem Jugendlichen Simon Mertens mit dem Cello. OH

Mehr aus der Stadt Traunstein