Im Saal des Altenheims fand eine große Hochzeitsfeier statt, die von Heimleiter Erich Schindler und seinen Mitarbeitern organisiert wurde – als Überraschung für das Brautpaar, dass von der Hochzeitsfeier nichts wusste.
Für Lutz, den gebürtigen Potsdamer, war es Liebe auf den ersten Blick. »Sie ist neben mir auf dem Sofa gesessen und zwei Tage später war ich schon bei ihr im Zimmer«, schmunzelt der frischgebackene Ehemann. Und auch für Renate war die erste Begegnung im Altenheim mit Herzklopfen verbunden.
Die Trauung am Standesamt war dann für beide eine sehr emotionale Angelegenheit. »Ich habe im Leben noch nicht oft geweint, heute bei der Trauung schon«, beschreibt Lutz seine Gefühle. Und auch seine Renate war sehr aufgeregt. Der Respekt voreinander sei wohl das Wichtigste für eine harmonische Beziehung. »Sie sagt, wo es lang geht«, gibt Lutz freimütig zu. So habe er sich das Rauchen abgewöhnt, seit er seine Renate kennt. Und die gebürtige Traunsteinerin meinte lächelnd: »Einer muss ja die Hosen anhaben.«
Als Lutz vor drei Jahren und Renate vor zwei Jahren ins Haus St. Irmengard kamen, waren sie sehr krank. Doch für beide ging es gesundheitlich wieder aufwärts und sie haben besonders durch die Liebe zueinander neuen Lebensmut gefunden. »Von nun an passen wir aufeinander auf«, sagt Lutz. Für beide ist es die zweite Ehe in ihrem Leben. »Und da oben im Himmel, da ist einer, der macht das auch«, ist sich der 70-Jährige sicher.
Im Caritas-Altenheim haben beide ihre eigenen Zimmer, doch eines wird als Wohnzimmer genutzt und das andere als gemeinsames Schlafzimmer. An den Türschildern stehen jetzt Lutz Pörschke und Renate Pörschke-Gassner. Die Hochzeitsgäste wünschten dem Paar vor allem Gesundheit, viele gemeinsame Jahre und Gottes Segen. Dem schließt sich das Traunsteiner Tagblatt an. pv