Eine schwarze Limousine fährt vor die Max-Aicher-Arena. Personenschützer mit Knopf im Ohr schauen sich nervös um. Kameraleute, Fotografen und Journalisten stürmen los, um ein Bild von Angela Merkel zu bekommen. Doch Fehlanzeige. Es ist nicht die Kanzlerin. So geht das ein paar Mal, bis dann wirklich Angela Merkel mit zehn Minuten Verspätung aus dem Auto steigt. Sie wird von Landrat Siegfried Walch, Bürgermeister Johann Egger und vielen anderen herzlich begrüßt.
»Nervös bin ich nicht«
Ohrenbetäubend laut sind die Schüsse der Böllerschützen, die Musikkapelle spielt ein schwungvolles Stück und die »Falkastoaner« stehen Spalier. Der junge Trachtler Markus Fuschlberger wird sogar persönlich von der Kanzlerin begrüßt. Zuvor verriet uns der 16-Jährige, dass es eine große Ehre für ihn sei, hier dabei sein zu dürfen. »Nervös bin ich aber nicht«, sagt er. »Danach müssen wir noch zum Preisplattln. Da bin ich ehrlich gesagt aufgeregter, denn da geht es um meine eigene Leistung.« Das Preisplattln sei auch der Grund, warum nur relativ wenige Trachtler dabei sein könnten beim Empfang der Kanzlerin, ergänzt Stefan Kotzinger. »Das hätten sicher mehr von uns gerne erlebt!« Etwas »ganz Besonderes« war für Inzells Bürgermeister Johann Egger das Treffen mit Angela Merkel. »Aber ich muss auch sagen: Es ging ganz leger zu, denn die Kanzlerin war locker drauf.« Sie schritt die Inzeller Dorfvereine ab, trug sich ins Goldene Buch des Landkreises und der Gemeinde Inzell ein und hielt eine Rede vor den Delegierten der Jungen Union in der Max-Aicher-Arena. »Das war alles zusammen eine wirklich gute Sache«, betont der Bürgermeister am Sonntag im Gespräch mit dem Traunsteiner Tagblatt.
»Sehr gute Werbung für den Ort«
Mit der Kanzlerin konnte er nur einige wenige Worte wechseln, »doch es war ja viel Politprominenz vor Ort. Mit Ilse Aigner saß ich zum Beispiel an einem Tisch, da konnten wir über das eine oder andere reden. Und natürlich mit Peter Ramsauer und den vielen anderen heimischen Politikern.« Er habe bei diesen Gelegenheiten auch immer wieder darauf hingewiesen, dass ein so kleiner Ort wie Inzell mit einer so großen Halle auf finanzielle Unterstützung der großen Politik angewiesen sei.
Bürgermeister Johann Egger hofft, dass durch den »Deutschlandtag« der Jungen Union in Zukunft mehr solcher Veranstaltungen in die Max-Aicher-Arena geholt werden können. »Ich habe mit vielen Verantwortlichen gesprochen, sie waren alle sehr zufrieden. Ich habe wirklich nur Positives gehört«, betont er. Ein großes Fragezeichen im Vorfeld gab es beim Thema Temperatur in der Halle. Diese liegt normalerweise bei 12 Grad Celsius, für den »Deutschlandtag« der Jungen Union sollten es 20 Grad werden. »Das haben wir hinbekommen«, sagt Johann Egger. »Ich hoffe, dass wir sehr gute Gastgeber waren.«
Schief gelaufen sei eigentlich nichts – »ich bin wirklich wunschlos glücklich« – nur kurz vor der Ankunft der Kanzlerin habe es ein wenig Aufregung gegeben: Zieht die Musikkapelle mit ein in die Halle oder nicht? Wo schießen die Böllerschützen am besten ihr Salut? Und wo stehen die Trachtler? Doch diese Fragen hätten schnell geklärt werden können, sagt Johann Egger und ergänzt: »Es lief wirklich alles reibungslos!« Diese Veranstaltung sei eine sehr gute Werbung für den Ort und die Max-Aicher-Arena gewesen. Klara Reiter