In den vergangenen sechs Jahren habe man viele wichtige Beschlüsse in der Gemeinde mitgetragen, zog er Bilanz. Weit über 90 Prozent dieser Beschlüsse seien im Gemeinderat einstimmig gefasst worden. Exemplarisch nannte er den Bau der Turn- und Mehrzweckhalle Grabenstätt, die Fernwärme, die Nutzung von Schloss Winkl, die Ortskernsanierungen, den Chiemsee-Rundweg, den Breitbandausbau in Winkl und Erlstätt, den Radweg-Bau am Erlstätter Berg und das Probenhaus des Musikvereins. Bei den umgesetzten Bauvorhaben in Pitzlloch »ist Schindluder betrieben worden«, ärgerte sich Mayrhofer. Man habe die Gemeinde regelmäßig darauf hingewiesen, sei aber »auf taube Ohren gestoßen«. Ähnlich sei es beim Gewerbegebiet Aberg gewesen, wo man etwaige Altlasten befürchte.
Der Vorsitzende begrüßte es, dass man im Zuge der Radon-Problematik im alten Pfarrkindergarten die Kinder der Übergangsgruppe im neuen Gebäude untergebracht habe. Die beschlossene Kinderkrippe im Gemeindekindergarten in Erlstätt sei für diesen überlebenswichtig. »Im Bereich Mühlbach müsse nun was passieren«, forderte Mayerhofer entsprechende Hochwasserschutzmaßnahmen. Bei der strittigen Trinkwasserversorgung in Marwang sei zwar der »Eggerhausener Holz Brunnen« vorübergehend stillgelegt und ein Notverbund eingerichtet worden, das letzte Wort sei hier aber noch lange nicht gesprochen.
Politik sollte sich nicht von Parteizwängen und eingefahrenen Strukturen leiten lassen, appellierte FWG-Bürgermeisterkandidat Andreas Lukas und fuhr fort: »Ich stehe für einen frischen Wind und auch dafür, alles ein bisschen transparenter zu gestalten.« Bei seiner »Bürgermeister-Werden-Tour« durch die Gemeinde habe er vonseiten der Bürger »positive Resonanz erfahren«, freute sich Lukas.
Auch der Kreisvorsitzende der Freien Wähler, Landratskandidat Andreas Danzer, kam zu Wort. Sehr am Herzen liege ihm die angedachte Unterführung in der Hirschauer Bucht, eine Verschönerung des Marktplatzes, ein Kreisverkehr in Grabenstätt Nord, die Erweiterung der Traunsteiner Siedlung mit großen und kleinen Grundstücken im Rahmen des Einheimischenmodells, die Gemeindebücherei und »das schwebende Verfahren« um den umstrittenen Mobilfunkmasten in der Nickelbergstraße. Er bedauere es zutiefst, dass der von einem Bürger angestrebte Solarpark in Kraimoos wohl nur eine Vision bleibe. Der seit langem geforderte Radweg-Lückenschluss zwischen Grabenstätt und Erlstätt könne auch dazu beitragen, dass beide Ortsteile mehr zusammenwachsen.
Gemeinderätin und Jugendreferentin Doris Biller berichtete aus der erfolgreichen Jugendarbeit. Sie lobte den Jugendtreff und sprach sich für eine Kleiderkammer aus.
Für die Zukunft wünschte sich Mayrhofer, dass mehr Themen in den öffentlichen Gemeinderatssitzungen debattiert werden. Derzeit verfüge der FWG-Ortsverband über 87 Mitglieder, 2006 bei der Wiedergründung seien es sieben gewesen. Trotz hoher Wahlkampfausgaben für Flyer und Plakate überraschte Kassier Sebastian Stampfl mit einem positiven Kassenstand. »Wir dachten, dass wir mit Plus-Minus-Null rausgehen.« Nun habe man noch etwas, um im Wahlkampf-Endspurt »in die Vollen zu gehen«. mmü