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Sie wollen Menschen entlasten, die zuhause Demenzkranke pflegen (von links): Diakonie-Seniorenbeauftragter Kurt Schmoll, Seniorenbeirat Kurt Knebel, Sozial- und Seniorenreferent Georg Grafetstätter und Pur-Vital-Leiter Erich Schindler.

Hilfe für pflegende Angehörige

Traunreut. Aus dem Seniorenbeirat der Stadt heraus entsteht ein Projekt, das Menschen entlasten will, die zuhause einen demenzkranken Angehörigen pflegen. Ideengeber für diese ehrenamtliche Hilfe für Angehörige von demenzkranken Menschen war Seniorenbeirat Kurt Knebel.


Gemeinsam mit dem Traunreuter Sozial- und Seniorenreferenten Georg Grafetstätter entwickelte man ein Konzept zur Umsetzung des Vorhabens. Als Träger des Projekts gewannen die beiden Initiatoren die Diakonie Service & Pflege gGmbH in Traunstein, die es fachlich begleitet und unterstützt. Einen weiteren Kooperationspartner fand man in der Pur Vital Pflegeeinrichtung GmbH, die in der neuen Einrichtung Servicewohnen Traunreut an der Adalbert-Stifter-Straße 27 kostenlos die Räume für das Projekt zur Verfügung stellt.

Bedarf soll zunächst ermittelt werden

Vermutlich ab Mitte September können im neuen Pur-Vital-Seniorenwohnheim in Traunreut in der geräumigen Bibliothek, die auch einen Zugang zu einer großen Südterrasse hat, demenzkranke Menschen stundenweise ehrenamtlich betreut, beschäftigt und beaufsichtigt werden. Mit diesem Angebot will man all jene entlasten, die tagaus tagein mit dem Pflegen von Demenzkranken beschäftigt sind. Angehörige können ihre demenzkranken Verwandten an drei Tagen in der Woche zur Betreuung vorbeibringen; montags und mittwochs jeweils von 9.30 bis 13.30 Uhr sowie freitags von 11 bis 15 Uhr. Als Kostenbeitrag müssen die Angehörigen für die Betreuung 2,50 Euro pro Stunde bezahlen.

Bevor das Projekt verwirklicht wird, soll der tatsächliche Bedarf an stundenweiser Betreuung von demenzkranken Menschen in Traunreut ermittelt werden. Eine Informationsveranstaltung findet am 8. Mai um 18 Uhr im Pur Vital statt. Dabei können sich all jene melden, die einen Demenzkranken zuhause pflegen und nach Entlastung suchen. Willkommen sind aber auch alle Interessierten, die sich vorstellen können, gegen eine Aufwandsentschädigung von fünf Euro pro Stunde ehrenamtlich bei der Betreuung von Demenzkranken mitzuhelfen.

Damit sich die ehrenamtlichen Helfer im Umgang mit demenzkranken und alten Menschen sicherer fühlen, veranstaltet die Diakonie Service & Pflege gGmbH eine Schulung. Auch können die Interessierten ein kurzes Praktikum in Diakonie-Alteneinrichtungen absolvieren, um festzustellen, ob sie sich tatsächlich für die Arbeit mit Demenzkranken eignen. Im Rahmen der Betreuung der Demenzkranken leisten die ehrenamtlichen Helfer keine medizinische Versorgung oder Medikamentengabe. Vielmehr werden die Helfer bei der Schulung darauf vorbereitet, Zeit mit demenziell erkrankten, alten Menschen zu verbringen, sie sinnvoll zu beschäftigen und je nach Bedarf zu beaufsichtigen.

Erst wenn ausreichend ehrenamtliche Helfer zur Verfügung stehen, kann die Betreuung der Demenzkranken Mitte September beginnen. geg

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