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Auch das Bäcker-Handwerk war durch einen Stand im Bildungszentrum vertreten. Stellvertretender Kreishandwerksmeister, Gerhard Kotter (links) legte mit Hand an und zeigte den Schülern, wie man Semmeln backt. (Foto: Wittenzellner)

»Hervorragende Möglichkeit, das Handwerk zu präsentieren«

Traunstein. Über Berufschancen im Handwerk werden an zwei Tagen über 1100 Schüler aus 22 Schulen aus den Landkreisen Traunstein und Berchtesgadener Land informiert. Die Innungen öffneten bereits gestern im Bildungszentrum der Handwerkskammer für München und Oberbayern die Werkstätten für die Schulklassen. Sie haben auch heute noch die Möglichkeit, sich einen Überblick über das Angebot in den einzelnen Handwerksbereichen zu verschaffen.


Viel Lob für die Veranstalter: »Super organisiert«

Man könne die Ausbildungsvielfalt und die Chancen, die das Handwerk biete, mit der Berufs-Informationsmesse vielen potenziellen, künftigen Handwerkern vorstellen, betonte Max Stadler, Leiter des Bildungszentrums Traunstein. Er freute sich über das hohe Interesse der Schulen, die sich für die Messe angemeldet hatten. Die Schüler seien sehr interessiert bei der Sache gewesen. Die Veranstalter erhielten viel Lob von den Schulvertretern: »Super organisiert«, lautete das überwiegende Credo der Lehrer, die die Acht- und Neuntklässler begleiteten.

Stellvertretender Kreishandwerksmeister Gerhard Kotter machte deutlich, wie wichtig für die Innungen der Informationstag sei: »Es ist eine hervorragende Möglichkeit, das Handwerk zu präsentieren. Mit den Lehrwerkstätten sind wir auf dem neuesten Stand der Technik und können das heute gut herzeigen. Das Interesse der Schüler freut mich«, so Kotter. In einem angespannten Ausbildungsmarkt nutze man die Chancen, die Schüler – aber auch die Lehrer – »optimal zu informieren«. Für ihn sei es wichtig, den potenziellen Auszubildenden auch zu vermitteln, dass die Durchlässigkeit des Bildungssystems alle Möglichkeiten – bis hin zum späteren Studium – öffne.

Die Handwerker und Innungsvertreter verstanden es gut, die Anwesenden kurz und knapp über das jeweilige Handwerk zu informieren. »Born 2B Schreiner« (»Geboren, um ein Schreiner zu sein«) lautete der peppige Slogan der Schreiner-Innung. Ernst Mayer, Obermeister der Bau-Innung, stellte die Vielfältigkeit der verschiedenen Berufsmöglichkeiten am Bau heraus. Über den Abschluss als Meister stünden Studienzweige wie beispielsweise der Architektur oder der Abschluss zum Bauingenieur offen. Franz Ertl, Regionalleiter des Bildungszentrums, warb für die Ausbildung zum Mechatroniker. Vor einem leistungsstarken Boliden und mehrere hundert PS-starken Motoren machte er deutlich, dass neben der Arbeit an den Fahrzeugen auch eine Probefahrt mit einem Traumauto dazu gehöre.

Viele weitere Innungen wie die nach Mitgliedsbetrieben sehr starke Innung für Elektro- und Informationstechnik und die Innung für Spengler, Sanitär- und Heizungstechnik zeigten über kurze Filmvorführungen beziehungsweise persönliche Gespräche, die Möglichkeiten ihres Handwerks auf. Die Friseur-Innung war gerade auch für junge Schülerinnen ein Anziehungspunkt, männliche Teilnehmer interessierten sich für das Angebot der Metall-Innung.

Schulen machen viel zum Thema Berufswahl

Die Schüler zeigten sich interessiert und kamen teilweise bereits mit konkreten Vorstellungen zu der Messe: »Ich mache jetzt dann ein Praktikum als Metzger. Mir gefällt der Beruf«, sagte beispielsweise Alois Hauser von der Mittelschule Chieming. Aber auch das Zimmererhandwerk sei ein Beruf, der ihm gefalle. Vanessa Wastlhuber von der gleichen Schule schaute mit ihren Freundinnen interessiert bei der gut ausgestatteten Werkstätte der Friseur-Innung zu. Sie wisse aber noch nicht recht, was sie werden wolle. Unter den Freundinnen rede man aber viel miteinander, was jede einmal werden wolle.

Alexander Eichler, Lehrer an der Mittelschule Chieming, betonte, dass die Schulen viel zum Thema Berufswahl gemacht hätten. Nach der Informationsmesse solle die Berufswahl konkreter werden und durch ein Praktikum verfestigt werden. Diese »didaktische Reihe« laufe über einen längeren Zeitraum. »Berufswünsche der jungen Menschen verändern sich einfach noch.« awi

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