Vor 45 Jahren sei Schloss Pertenstein »fast eine Ruine« gewesen, erinnerte sich Hans Lauber: »Aber das war das Faszinierende daran für mich, denn wenn du einen hoffnungslosen Fall vor dir hast, gibt es keine Konkurrenz.« Ohne großes Konzept sei man damals an die Aufgabe herangegangen, das Schloss und sein Umfeld Zug um Zug zu renovieren und damit »neues Leben in die alten Gemäuer« reinzubringen. »Im Werden entstanden dann immer neue Ideen, die durch die Mithilfe vieler fleißiger Hände umgesetzt werden konnten«, so Lauber.
Erste Veranstaltungen fanden damals im einzigen schon hergerichteten Raum statt, dem damaligen Fürstenzimmer und heutigen Orffsaal. Gleich die erste Veranstaltung, ein Adventssingen, sei sehr gut besucht gewesen – »wahrscheinlich, weil die Leute alle neugierig waren«, so Lauber. Eine der ersten großen Renovierungsarbeiten sei die Wiederherstellung des Turms gewesen. Mit der Zeit kamen weitere Aufgaben hinzu.
Neben dem Schloss übernahm der Verein auch das Gutsgebäude und anschließende Baulichkeiten sowie rund 16 Hektar Grund, der zu bewirtschaften ist. Die Pferdefreunde kamen hinzu, Orff zog quasi im Schloss ein, und mit der Theaterfabrik gibt es seit einigen Jahren professionelle Kulturangebote. »So ist es in den ganzen Jahren Stück um Stück vorwärtsgegangen und ein Ende ist noch lange nicht in Sicht«, hob Lauber hervor.
Bei den anstehenden Neuwahlen wurden die beiden Vorsitzenden Hans Lauber und Jakob Lauber einstimmig wiedergewählt. Schriftführerin bleibt Katharina Lauber, neuer Kassier ist Peter Wieser, nachdem Erich Greimel aus gesundheitlichen Gründen sein Amt niederlegte. Im Beirat des Vereins sind neben den bewährten Mitgliedern Hans Mittermaier, Elisabeth Müller und Georg Mehler neu hinzugekommen Matthias Schneider, Barbara Frank und Ursula Grimminger. Kassenprüfer sind neu Hans Danner und Paul Engelsberger.
Der Vorsitzende informierte die versammelten Mitglieder über aktuelle Neuigkeiten. Matthias Schneider fungiert neben Hans Danner als zusätzlicher Schlossführer. Für Einnahmen sorgen Hochzeiten und andere Festlichkeiten im Schloss, von denen jährlich rund 20 stattfinden. Außerdem werde das neue Angebot eines Ritteressens in den alten Gemäuern sehr gut angenommen.
Auf Nachfrage eines Mitglieds informierte Danner darüber, dass das Frauenbrunn-Haus, das sich noch im Besitz des Heimatbundes befindet, demnächst an die Stadt Traunreut übergeben werden soll. Der Verein konnte das Haus vor über 20 Jahren mit Unterstützung der Johannes-Heidenhain-Stiftung erwerben, die damals festsetzte, dass es Orff-Studierenden zur Verfügung stehen solle. Eine solche Nutzung ist schon seit längerem nicht mehr gegeben und der Verein will das Haus nun an die Stadt abtreten, damit es auch künftig für die Öffentlichkeit zugänglich sei.
Danner betonte bei der Versammlung, dass das Schloss inzwischen einen sehr guten Ruf weit über die Stadtgrenzen hinaus habe. Das geschichtliche Interesse sei sehr groß, allein an seinen Führungen durch das Schloss im vergangenen Jahr hätten rund 300 Besucher teilgenommen mix