Einsatz für gewaltige Aufgabe keinesfalls selbstverständlich
Bürgermeister Hans Gnadl freute sich besonders über das umfassende Buch über die Gemeindehistorie. Es sei keineswegs selbstverständlich, dass sich jemand einer so umfangreichen, wie Gnadl sagte, »gewaltigen Aufgabe« stelle und eine Chronik der Gemeinde verfasst. Ippenberger habe seine Aufgabe mit Fleiß und Akribie erledigt. Gnadl betonte, dass die Gemeinde dem Ortsheimatpfleger völlig freie Hand gelassen und in keiner Weise Einfluss genommen habe. Die Gemeinde habe ihren Anteil an der Entstehung des Heimatbuches in der finanziellen Unterstützung des Autors gesehen und ist deshalb Herausgeber der Gemeindechronik.
Voller Bewunderung über das Engagement und den Einsatz Ippenbergers äußerte sich Kreisheimatpfleger Christian Soika. Nur drei Jahre nach der Vorstellung der Dorfchronik von Sondermoning habe Ippenberger ein neues, qualitätvolles Werk geschaffen. Er habe sich nicht nur in mühevoller Weise in die Geschichte der Gemeinde eingearbeitet und Detail für Detail aus Archiven gezogen, sondern auch durchgehalten und die Chronik vollendet. »Mit dem Heimatbuch wurde ein überaus wertvolles Werk geschaffen, das der Gemeinde niemand mehr nehmen kann.« Soika sagte, er wisse, dass Ippenberger noch weitere Ideen habe, die er gerne umsetzen möchte und forderte ihn auf, diese zu realisieren: »Weiter so!«
Josef Ippenberger selbst sagte, er habe sich, wie schon vor Jahren, als er für den Förderverein Sondermoning die Dorfchronik erstellte, auf ein Abenteuer eingelassen. Dabei sei eine Chronik der gesamten Gemeinde verständlicherweise viel umfangreicher und aufwändiger. Anfangs habe ihn vor allem die Frage »Wo fange ich an?« beschäftigt. Die Gemeinde existiere seit zirka einem Jahrhundert; der Schwerpunkt der neuen Chronik sind die letzten 200 Jahre. Bei seinen Recherchen habe er selbst mit Erstaunen festgestellt, welche umfangreiche und positive Entwicklung die kleine Landgemeinde genommen habe. Ippenberger zeigte viele Bilder aus dem neuen Heimatbuch, erläuterte dazu die Geschichte der Gemeinde, erzählte aber auch interessante Geschichten und Anekdoten, die ihm zugetragen und erzählt wurden.
Ippenberger: »Hier in Nußdorf bleiben wir!«
Ippenberger bekannte, dass der Untertitel des Buches »Heimat vor den Bergen« seiner Liebe zu Nußdorf entspreche. Als er und seine Frau in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts als Lehrer nach Traunstein versetzt wurden, suchten sie nach einer dauerhaften Bleibe. Als sie dann erstmals auf Nußdorf zufuhren und das Dorf auf der Anhöhe thronend vor der Kulisse der Chiemgauer Berge sahen, stand für beide fest: »Hier in Nußdorf bleiben wir!« Nußdorf sei ihm und seiner Familie zur Heimat geworden.
Mit einem leidenschaftlichen Plädoyer trat Ippenberger für den Erhalt alter Bausubstanz ein, unter anderem für die »Högler Sandsteinportale«, die die Haustüren einiger Nußdorfer Bauernhäuser zieren, ebenso für den Erhalt schmiedeeiserner Balkone oder schmucker Glockenstühle auf den Dächern. Auch den Bestand der Grundschule zu sichern sollten sich die Verantwortlichen auf die Fahnen schreiben, mahnte Ippenberger. Welchen unschätzbaren Wert eine Schule am Ort für das dörfliche und gesellschaftliche Leben habe, sei ihm bei der Arbeit für die Gemeindechronik vielfach deutlich geworden.
Ippenberger würdigte die Gemeinde Nußdorf für die großzügige Unterstützung bei der Entstehung der Gemeindechronik, ebenso Kreisheimatpfleger Christian Soika, Franz Haselbeck, Archivar der Stadt Traunstein und Götz von Dobeneck, die mit Rat und Tat zur Seite standen. Musikalisch umrahmt wurde die Buchvorstellung von der Musikkapelle Nußdorf. Das Heimatbuch ist im Rathaus Nußdorf erhältlich. pv