Die Glocke existiert bereits und hat schon einige Jahre auf den »Buckel«: Sie wurde 1720 von den Münchner Glockengießern Mathias Langeneckher und Anton Bernhard Ernst für die Heilig-Geist-Kirche gegossen. 1959 wurde die Heilig-Geist-Kirche abgebrochen, die Glocke befindet sich derzeit ungenutzt in der Pfarrei Heilig Kreuz. Sollte das Projekt des Glockenvereins verwirklicht werden können, würde die Glocke wieder in den Heilig-Geist-Bezirk kommen.
Im Sparzer Kircherl hingen ursprünglich zwei Glocken, beide fielen Kriegen zum Opfer: Eine wurde im Ersten Weltkrieg eingeschmolzen, die zweite im Zweiten Weltkrieg. Somit hat das Kircherl seit 1942 – also seit 70 Jahren – keine Glocken mehr. Das möchte der Glockenverein ändern. Gespräche hierzu gab es bereits einige, auch hat ein Sachverständiger der Turmuhrenfabrik Rauscher in Regensburg Glocke und Glockenturm besichtigt, wie Vorsitzender Michael Mannhardt in seinem Jahresrückblick erklärte. Fazit: Der hölzerne Glockenstuhl ist intakt, ein Einbau der Heilig-Geist-Glocke sei bedenkenlos möglich. Von der Pfarrei Heilig Kreuz sei bereits signalisiert worden, dass die Glocke für ein entsprechendes Projekt im Sparzer Kircherl verwendet werden dürfe.
Bevor die Glocke in den Turm des Sparzer Kircherls kommt, muss sie jedoch noch saniert werden. Auch wird noch geprüft, ob sie von Hand geläutet oder elektrisch betrieben werden soll, wobei letzteres sinnvoller erscheint, so die einhellige Meinung bei der Glockenvereinsversammlung. Die Glocke solle auch nicht stündlich geläutet werden, einmal am Tag – um 12 Uhr – sei ausreichend.
Finanziell machbar wäre das Projekt, wie der Kassenbericht von Kassier Manfred Kösterke zeigte. Zwar reiche der aktuelle Kassenstand nicht, um sowohl die Sanierung und den Einbau der Glocke zu bezahlen, doch mit Hilfe von Spenden sollte es möglich sein. Auch Vorsitzender Mannhardt zeigte sich überzeugt, dass ein Spendenaufruf an die Bevölkerung nicht ungehört verhallen werde.
Zweiter Vorsitzender Karl Schulz berichtete von Hagelschäden am Dach des Sparzer Kircherls. Möglicherweise könne man Synergieeffekte nutzen, was die Einbringung der Glocke anbelangt: »Wenn das Dach offen ist, könnten wir die Glocke einhängen lassen«, so Schulz. Er wies auch darauf hin, dass das Kircherl nicht elektrifiziert ist, in der Nähe jedoch der Schulweg beleuchtet ist. Somit wäre ein Stromanschluss möglich. Zu überlegen sei aber auch, ob ein autarker Solarbetrieb möglich ist. Dann müsste man aber zur Entlastung des Akkus einen zusätzlichen »Permanentverbrauch« schaffen, was in Form einer Außenbeleuchtung des Kircherls denkbar wäre. In diesem Zusammenhang sprach Vorsitzender Mannhardt an, wie schön das beleuchtete St.-Georgs-Kircherl bei Vachendorf aussieht. Ähnlich schön wäre das sicher auch beim Sparzer Kircherl, meinte Oberbürgermeister Kösterke.
Letztlich beschloss die Versammlung, das Projekt »Glocke fürs Sparzer Kircherl« in Angriff zu nehmen und im nächsten Jahr zu verwirklichen. Vorsitzender Mannhardt wurde beauftragt, mit der Firma Rauscher in Kontakt zu treten und die notwendigen Aufträge zu erteilen. Wer das Projekt unterstützen möchte, kann dies mit einer Spende auf das Konto 8220 469 bei der Kreissparkasse Traunstein-Trostberg (BLZ 710 520 50) – Stichwort »Glocke Sparz« – tun. Kontoinhaber ist der Verein »Freunde der Benediktglocke«.