Mit einem Lob für Kämmerer Wolfgang Kaindl und Geschäftsleiter Thomas Müllinger begann Haslreiter die Debatte. Vor allem mit der übersichtlichen Dokumentation und Erläuterung zum Haushaltsplan sei ein wahres Meisterwerk gelungen. Einen »soliden Rekordhaushalt« nannte er den Etat für dieses Jahr. Besonders erfreulich sei die »ordentliche Zuführung zum Vermögenshaushalt« von rund 800 000 Euro und der Schuldenabbau trotz der um circa 105 000 auf 1,5 Millionen Euro gestiegenen Kreisumlage.
Positiv zu werten sei auch die Reduzierung der Schulden auf nunmehr 2,5 Millionen Euro, was eine Pro-Kopf-Verschuldung von 714 Euro bedeute. Der Landesdurchschnitt liege derzeit bei 702 Euro. Ein weiterer Pluspunkt sei es, so der Bürgermeister weiter, dass man – wie in den vergangenen Jahren – ohne Kreditaufnahmen auskommen werde. Das sei vor allem zu realisieren durch die höhere Zuführung vom Verwaltungs- in den Vermögenshaushalt von 800 000 Euro und eine Einsparung von etwa 200- bis 250 000 Euro durch den Wegfall des Hallenbad-Defizits.
Eine gute Nachricht verkündete der Rathauschef mit stagnierenden Hebesätzen von 350 Prozent für die Grund- und Gewerbesteuer: »Eine Erhöhung der Grundsteuer B zum Ausgleich für die Maßnahmen zum Hochwasserschutz in der Gemeinde haben wir bis jetzt vermeiden können.« Die wichtigsten der rund 650 000 Euro teuren Gesamt-Investitionen seien die Kanalsanierung sowie die Regen- und Oberflächenentwässerung in Hinterwössen und die Erschließung am Gries mit etwa 300 000 Euro, ein neues Fahrzeug für den Bauhof (130 000 Euro), die Asphaltierung von Gemeindestraßen (75 000 Euro), ein neues Holzschindeldach für den Musikpavillon (40 000 Euro) und die Brücke Hammererbach (45 000 Euro). »Ich glaube, wir können mit dem Haushaltsergebnis sehr zufrieden sein, haben wir doch neben unseren Pflichtaufgaben auch viele freiwillige Leistungen eingeplant«, so das Fazit des Bürgermeisters.
Geschäftsleiter Thomas Müllinger wertete den Haushalt als Spiegelbild der wirtschaftlichen und gemeindlichen Entwicklung und ging noch einmal auf das überraschend gute Haushaltsergebnis von 2013 ein. Durch eine positive Entwicklung der Steuereinnahmen, relativ niedrige Personalausgaben, die aufgeschobenen Investitionen in Hinterwössen und den Wegfall der Hallenbad-Defizite könne man dem neuen Gemeinderat einen soliden Haushalt hinterlassen.
Zur Vorsicht mahnte Müllinger bei den freiwilligen Leistungen, die er als »relativ hoch« einstufte. Immerhin nehme Unterwössen bei der Finanzkraft nur den 29. Platz unter 36 Gemeinden ein. »Wir müssen weiter sparsam sein und können nicht gleich jedes Projekt sofort verwirklichen«, warnte er.
Auch Gemeinderat Anton Greimel (Freie Wählergemeinschaft) äußerte sich besorgt über die »gewaltigen Steigerungen bei den freiwilligen Leistungen«. Vor allem sollte seiner Meinung nach etwas gegen die hohe Kreisumlage getan werden.
Harsche Kritik kam von Sandra Sonntag (FDP). Um nicht Probleme ins nächste Jahr zu verlängern, hätten ihrer Meinung nach mehr Kredite zurückgezahlt werden müssen. Es sei »Blödsinn, Kredite mit niedrigsten Zinssätzen zurückzuzahlen, um dann möglicherweise neue Kredite mit einem unkalkulierbaren Zinsrisiko aufnehmen zu müssen«, konterten Claudia Schweinöster (Unabhängige Wählergemeinschaft Wössen) und Barthl Irlinger (Oberwössener Wählergemeinschaft).
Einstimmig grünes Licht gab das Gremium dann abschließend für die Finanzpla-nung bis 2017. Vorgesehen sind vor allem Bauprojekte für die Turnhalle, für Erschließungsstraßen und Sanierungen. bvd