In mehreren Gesellschafterversammlungen wurde in den vergangenen Wochen nun versucht, den Weiterbetrieb des Hausbergliftes zu sichern, allerdings ohne Erfolg. Nun gab Bürgermeister Josef Heigenhauser im Rahmen der Bürgerversammlung das Ergebnis bekannt: Die Dorflift-Gesellschaft wird wohl »endgültig ihren Betrieb einstellen«.
Eine kleine Hintertüre ließen sich die Gesellschafter und die Gemeinde aber noch offen: Nach dem Vorfall mit dem Tragseil hatte man die gesamte Anlage auf ihren technischen Standard hin überprüfen lassen. Ins Kalkül gezogen wurde ferner auch, dass der in Richtung Süden weisende Hausberg über eine flächendeckende, effektive Beschneiungsanlage verfügen müsse. Aus diesen Überlegungen heraus wurde der gesamte Investitionsbedarf errechnet: mehrere 100 000 Euro. Dafür suche man jetzt eine Investorengruppe, wobei niemand am Ort ernsthaft annimmt, dass sich dafür Interessenten finden werden.
Immer wieder war die Zukunft des 1997 in Betrieb gegangenen Liftes infrage gestellt – sei es, weil der Zuspruch am steilen Hang seitens der Einheimischen und auch der Gäste sehr gering war. Oder sei es, weil von vier Gesellschaftern – allesamt Unternehmer am Ort – regelmäßig ein jährliches Defizit von 20 000 Euro aufgefangen werden musste. Schließlich war es nicht immer einfach, von den Inhabern der Übernachtungsbetriebe genügend Solidarität für das Projekt zu erhalten, mitunter war aber auch die Schneelage schlicht nicht ausreichend.
Vor wenigen Wochen versuchte man, mit der Installierung eines 20 000 Euro teuren »Wood stuff parks« mehr an Attraktivität gerade für Jugendliche zu gewinnen und selbst dies führte nur zu einem überschaubaren Zuwachs an Wintersportlern. In der jüngeren Vergangenheit nun schienen auch bei den Gesellschaftern die Vorstellungen über die Weiterführung des Dorfliftes auseinanderzugehen, ernsthafte Chancen räumte man nur noch einem konkreten Vorschlag ein: So unterbreitete man Michael Diesl, dem Betreiber der letzten noch verbliebenen dorfnahen Liftbetriebe (Benzecklifte) im Ortsteil Blindau den Vorschlag, den Hausberg ohne jegliche Verbindlichkeiten übernehmen zu können. Nachdem sich zwischenzeitlich durch die technische Überprüfung ein hoher Investitionsbedarf herausgestellt hatte, war allerdings auch diese Idee vom Tisch.
Der Dorflift am Hausberg ist also Geschichte. Der Tourismusort ist damit um eine Wintersportattraktion ärmer, auch die Skivereine der Umgebung verlieren einen Trainings- und Wettkampfort und so können rund 15 diverse Veranstaltungen je Winter am Hausberg nicht mehr stattfinden. »Viele Vereine und auch die Skischulen des Ortes und der Umgebung sind schon in der Vergangenheit auf Winklmoos gefahren, der Hausberg war gerade für Anfänger nicht günstig«, räumte einer der Gesellschafter ein und fügte hinzu, auch diese Konkurrenz habe dem Dorflift zugesetzt. ost