»Wo fangt ma o, wo hört ma auf?« Diese Frage beantwortete Steinmaßl mit einer langen Liste von Projekten, die mit Hans Lauber in Verbindung stehen. Neben seinen ehrenamtlichen Tätigkeiten als Chorleiter, Organist, Gründervater der Sing- und Musikschule Traunwalchen, des Pertensteiner Reitvereins, des Heimatbundes Pertenstein oder des Vereins »Orff '95«, um nur einige zu nennen, stellte Steinmaßl insbesondere Laubers Verdienste um das Schloss Pertenstein heraus. Er habe die Renovierung des Schlosses Pertenstein zu seiner Lebensaufgabe gemacht und gemäß dem Motto »Neues Leben in alten Gemäuern« die Kultur und das gesellschaftliche Leben darin vereint.
Hans Lauber ist in Hodschag (Serbien) geboren und kam nach einer abenteuerlichen Flucht mit seiner Familie 1945 nach Bayern. Er studierte Lehramt und unterrichtete ab 1963 bis zu seiner Pensionierung an der heutigen Carl-Orff-Grundschule Traunwalchen. Von seinem Klassenzimmer aus blickte er jahrelang auf das Schloss Pertenstein und wollte nicht mit ansehen, wie der Turm allmählich immer schiefer wurde. Damit reifte in ihm die Idee, das Schloss zu retten.
Laubers Initiative und seiner Hartnäckigkeit ist es zu verdanken, dass das 1290 urkundlich erstmals erwähnte Wasserschloss vor dem Verfall gerettet und heute zu den bedeutendsten Kultur- und Begegnungsstätten des Chiemgaus zählt. Bei alledem hat er aber auch nie seine Heimat vergessen. In seinem Heimatort Hodschag habe er mit hochengagierten Helfern unter anderem ein Bürgerhaus gebaut, Kirchen renoviert oder gebrauchte Feuerwehrfahrzeuge hinbringen lassen, so Steinmaßl. Mit dem ebenfalls aus Serbien stammenden, früheren Erzbischof Robert Zollitsch, habe er im vergangenen Jahr eine Stiftung gegründet mit dem Ziel, den Menschen vor Ort zu helfen.
Dass Hans Lauber seinem Tun und Handeln seinen eigenen Stempel aufdrückt und sich dabei auch nicht verbiegen lässt, daraus machte er auch in seiner kurzen Rede keinen Hehl. Er habe alles versucht, die Auszeichnung zu verhindern. Nachdem er aber erfahren habe, dass die Person, die ihn für den Verdienstorden vorgeschlagen habe, nicht aus dem Landkreis Traunstein stamme, sei es ihm leichter gefallen. »Ich bedanke mich, dass niemand aus dem Landkreis Traunstein auf die dumme Idee gekommen ist, mich für so eine Medaille vorzuschlagen.«
Mit dem Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten für Verdienste im Ehrenamt, wurden Hermann Opatz aus Reit im Winkl und Peter Hallweger aus Bergen ausgezeichnet. Opatz ist seit 34 Jahren Mitglied in der Lawinenwarndienstkommission Reit im Winkl. Durch seine fachliche Kompetenz sei Opatz sehr gefragt bei schwierigen Entscheidungen, sagte Steinmaßl. Auch als Bergführer bringe er sein hervorragendes Fachwissen in sämtliche Entscheidungen ein und unterstütze den Kletternachwuchs in Reit im Winkl.
Als langjähriges Mitglied der Lawinenkommission Bergen setze sich auch Peter Hallweger in vorbildlicher Art und Weise für die am Berg in Not geratenen Menschen ein, betonte der Landrat. Auch er verfüge seit über 25 Jahren über hohe Fachkenntnisse, bilde den Nachwuchs aus und unterstütze die Bergwacht Bergen auch bei allen gesellschaftlichen Aktionen, so Steinmaßl. ga