So lautet die Begründung, weshalb der Gemeinderat einstimmig in seiner jüngsten Sitzung beschloss, die Ehrenbürgerwürde an Günter Richter zu verleihen. »Die Gemeinde Marquartstein würdigt diesen ehrenamtlichen Einsatz und das große persönliche Engagement in Dankbarkeit«, heißt es weiter auf der gerahmten Urkunde, die Bürgermeister Andreas Dögerl, als eine seiner letzten Amtshandlungen vornahm.
Der Bürgermeister führte im Einzelnen die Verdienste von Günter Richter um die Gemeinde auf, der »sogar zwei Dögerl ausgehalten« hat. Richter wurde bereits unter Matthias Dögerl 1984 zum Gemeinderat gewählt und war zusätzlich ab 1990 ununterbrochen bis jetzt Zweiter Bürgermeister. Als Vorsitzender des Fremdenverkehrs- und Kulturvereins war er Initiator und seit 1988 Organisator des Christkindlmarkts sowie seit 1990 des Ferienprogramms der Gemeinde. 1986 hatte er mit Hilfe der Bild-Zeitung bei der Spendenaktion »Ein Herz für Kinder« den Marquartsteiner Kinderspielplatz ins Leben gerufen. 1987 war es seine Idee, den Ritter-Marquart-Brunnen in der Dorfmitte errichten zu lassen, wobei Steinmetz Fritz Häringer den Brunnen und Bildhauer Christian Dögerl die Skulptur des Ritter Marquart schuf. Auch die Restaurierung des Brückenheiligen Nepomuk, der früher an der alten Holzbrücke über die Tiroler Achen gewacht hatte und der heute am Anwesen Menter steht, initiierte Günter Richter im Jahr 2008.
»Es wäre schön, wenn man ihn klonen könnte«, brachte Andreas Dögerl die vielen Verdienste Richters um die Gemeinde auf einen Nenner. Auch er persönlich habe ihm viel zu verdanken. Richter habe nie Geld von der Gemeinde verlangt, sondern alles über Spenden, Nachbarschaftshilfe und mit Eigenengagement verwirklicht.
Nach dem lang anhaltenden Applaus des Gemeinderats und der Zuhörer dankte Günter Richter für die Auszeichnung. Richter wäre als Nachrücker auch heuer wieder in den Gemeinderat einzogen, nimmt eine Verlängerung seiner Amtszeit allerdings aus gesundheitlichen Gründen nicht an. Es sei »im Großen und Ganzen eine schöne Zeit gewesen«. Dass er ehrenamtlich viel erreichen konnte, sei unter anderem »etlichen Damen« zu verdanken gewesen, unter ihnen die frühere Kämmerin der Gemeinde Christa Krajczy. Als engagiertem Gemeinderat habe sie zu ihm gesagt, er dürfe nichts vorschlagen, was er nicht auch finanzieren könne. »Sie hat mich an meiner Ehre gepackt«, so Richter und angestachelt, möglichst viel zu erreichen. gi