Bildtext einblenden
Auf dieser rund 14 000 Quadratmeter großen und bereits planierten Fläche im Gewerbegebiet »Äugelwald« nahe des neuen Kreisverkehrs Frühling entsteht der neue städtische Bauhof. Mit den Baumeisterarbeiten soll Ende April, Anfang Mai begonnen werden. Die Fertigstellung ist im Sommer nächsten Jahres vorgesehen. (Foto: Rasch)

Grund für den neuen Bauhof ist bereits planiert

Traunreut. Das zirka 14 000 Quadratmeter große Gelände für den Neubau des Bauhofs Traunreut im neuen Gewerbegebiet » Äugelwald« ist mittlerweile planiert. Ende April, Anfang Mai soll mit den Baumeisterarbeiten begonnen werden. Den Zuschlag für die Baumeisterarbeiten soll laut einstimmigem Stadtratsbeschluss die Firma Swietelsky Baugesellschaft, Zweigstelle Freilassing, Saaldorf-Surheim bekommen. Das Bauunternehmen hatte im Rahmen einer EU-weiten Ausschreibung das günstigste Angebot abgegeben.


Über vier Millionen Euro waren laut Kostenberechnung für die Baumeisterarbeiten inklusive Montagegrube angesetzt. Das Angebot der Firma Swietelsky lag bei 3,8 Millionen Euro und somit um 248 000 Euro darunter. Die Zweit- und Drittbieter hätten über 3,9 Millionen Euro verlangt.

Wie berichtet, musste die frühere Waldfläche zunächst gerodet und auf Schadstoffe untersucht werden. Nach Angaben der Stadtverwaltung seien bei den Untersuchungen mit Ausnahme von Schrott aber keine Schadstoffe festgestellt worden. Im Zuge der Rodungsarbeiten für das neue Gewerbegebiet »Äugelwald« im ehemaligen Sankt-Georgi-Forst war nämlich ein Relikt der ehemaligen Heeresmunitionsanstalt (Muna) zutage getreten – ein Bahndamm, der aus Sicherheitsgründen zum Auslaufen der Waggons gebraucht wurde, die zu den Bunkern transportiert wurden. Die Muna war ab 1942 an das Bahnnetz der Reichsbahn angeschlossen. Von Hörpolding aus wurden die leeren Granaten in Waggons in den Sankt-Georgi-Forst gebracht. Laut eines Zeitzeugen habe man dann Waggon für Waggon über ein Gefälle zu den Zellen und Bunkern laufen lassen, in denen die leeren Granaten dann mit Giftgas befüllt worden seien.

Im Frühjahr 1942 verließen die ersten Munitionszüge die Muna in Richtung Front. Ab 1945 begannen dann in der heutigen Stadt Traunreut die Gasverbrennungsarbeiten die bis Anfang der 1950-er Jahre durchgeführt wurden. Elf Arbeiter kamen im Herbst 1947 bei einer Explosion bei Entgiftungsarbeiten ums Leben, viele trugen bleibende Schäden davon.

Heute erinnere nichts mehr an die schreckliche Vergangenheit auf dem Gelände, auf dem sich auch ein Hochspannungsmast befindet, der das Baugrundstück des Bauhofes tangiert. Eine Verlegung der Stromleitung in den Boden wäre allerdings zu teuer gewesen.

Die Hochspannungsleitung hat aber auch zur Folge, dass links und rechts der Leitung ein Sicherheitsabstand von jeweils 20 Metern eingehalten werden muss. Das bedeutet, dass in diesem Bereich keine Überbauung stattfinden darf. Diese Flächen dürfen nur als offene Lagerflächen oder Parkplätze genutzt werden.

Entsprechend dieser Vorgaben wurde die Planung der fünf Einzelgebäude – Verwaltungsbau, Magazin- und Werkshalle, KFZ-Werkstatt, beheizte Fahrzeughalle und unbeheizte Lagerhalle – ausgelegt. Die Planskizze weist eine Zufahrt und eine Ausfahrt auf. Die 40 Parkplätze für die Mitarbeiter und Besucher sind außerhalb des abgesperrten Bauhofgeländes.

Die Stadt rechnet damit, dass der neue, an den Stadtrand ausgelagerte Bauhof im Sommer nächsten Jahres fertig sein wird. Der Stadtrat hatte sich für eine Auslagerung entschieden, um die wertvollen Flächen in der Innenstadt für anderweitige Bauten freizuhalten. ga

Mehr aus der Stadt Traunstein