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Das ehemalige BayWa-Gelände an der Güterhallenstraße diente den THW Ortsverbänden Traunstein, Traunreut, Berchtesgadener Land, Altötting und Mühldorf als Gelände für die Großübung.
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Verletzte Personen in der unübersichtlichen Situation zu finden und zu retten, gehörte auch zu den Aufgaben der THW-Einsatzkräfte.

Großübung: Dramatische Szenen nach Bombenexplosion am Bahnhof

Traunstein – »Bombenfund und Detonation bei Abbrucharbeiten« – so wurden insgesamt 95 Einsatzkräfte fünf regionaler THW Ortsverbände und zwei Rettungshundestaffeln zu einem Einsatz auf dem Gelände der ehemaligen BayWa an der Güterhallenstraße alarmiert. Das Szenario – die Folgen einer Bombenexplosion – war die Basis für eine Großübung.


Bei der Übung wurden die Zusammenarbeit und Koordination, sowohl zwischen den Ortsverbänden, als auch zwischen den verschiedenen Einsatzorganisationen geübt. Mit den Stichworten »Bombenfund und Detonation bei Abbrucharbeiten« wurden alle Einsatzkräfte um 17.15 Uhr per SMS alarmiert, worauf sich die Helfer der Ortsverbände Traunstein, Traunreut, Berchtesgadener Land, Altötting und Mühldorf auf den Weg machten. Auch die Einheiten der Rettungshundestaffeln aus den Landkreisen Traunstein und Altötting waren dabei.

Zuvor waren noch letzte Vorbereitungen für die Übung getroffen worden. Die Notfalldarstellung des Roten Kreuzes ließ die Übung so realistisch wie möglich wirken; die 25 »Opfer« der Detonation wurden mit den unterschiedlichsten Verletzungen wie Knochenbrüchen, Verbrennungen oder Platzwunden versehen.

Als erste Einheit wurden die Rettungshundestaffeln zum Einsatzort geschickt, um mit den sieben Suchhunden das Gelände und auch einige Gebäude im Inneren nach Personen abzusuchen. Nachdem einige Verletzte gefunden wurden, und für die Hunde kein Durchkommen mehr war, rückten die THWler mit drei Fahrzeugen aus. Der Zugführer des Ortsverbands Traunstein übernahm die Leitung und Koordination am Einsatzort.

Als ersten Schritt galt es, einen kompletten Überblick über das Geschehen zu bekommen. Hierzu zählte unter anderem, auf sofort ersichtliche Notfälle zu reagieren, wie beispielsweise eine brennende Puppe zu löschen oder sich um Verletzte zu kümmern, die frei zugänglich am Rand des Gebäudes lagen. Aber auch Verkehrsabsicherungsmaßnahmen, Beleuchtung für bessere Sichtbedingungen und die Einweisung weiterer Kräfte musste koordiniert werden. Mit den noch vorhandenen Helfern konnte dann auch mit den ersten Such- und Erkundungsmaßnahmen begonnen werden.

Nach und nach trafen nun auch die anderen alarmierten THW Ortsverbände ein, die sofort in das Übungsgeschehen eingebunden wurden. Die Helfer erkundeten Schritt für Schritt das gesamte Gelände nach verschütteten Personen, sowohl außerhalb des Gebäudes, als auch alle Stockwerke im Inneren. Zum Teil musste dies unter Atemschutz gemacht werden, da Teile des Gebäudes mit Hilfe von Nebelmaschinen sehr stark verraucht waren. Es waren auch Absicherungsmaßnahmen notwendig, damit die Einsatzkräfte gefahrlos vordringen konnten.

Viele Kniffe für Helfer in Übung miteingebaut

Während die Erkundungstrupps nach und nach verschüttete und verletzte Personen meldeten, wurden diese anschließend von den Rettungstrupps durch Maßnahmen der Ersten Hilfe versorgt und außerhalb des Gebäudes gebracht. Dies war nicht immer allzu einfach, da sich die Organisatoren der Übung einiges haben einfallen lassen, um es den Helfern nicht allzu einfach zu machen. So musste eine Person aus einem Aufzugschacht gerettet werden oder konnte erst nach unten transportiert werden, nachdem ein Deckendurchbruch erfolgte. Die sehr engen Stiegen machten es den Einsatzkräften auch nicht einfach, die Personen nach unten zu bringen.

Nach gut vier Stunden rückten die Helfer vom Übungsgelände in Richtung Unterkunft des THW Traunstein ab. Hier gab es für alle Beteiligten noch ein warmes Abendessen und eine Einsatznachbesprechung, bei der die wichtigsten Punkte der Übung noch einmal analysiert wurden. fb

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