Handwerkskunst in vielfältiger Form war bereits beim Zugang zum Mesnerwirt zu beobachten. Ein hölzerner Brunnen wurde aus einem Stamm herausgearbeitet, Waldfacharbeiter bewiesen ihre künstlerische Ader beim Fertigen von hölzernen Kunstwerken mit der Motorsäge, zwei junge Mauerer zeigten das schwierige Aufmauern von Bögen und den Umgang mit alten Ziegeln und einige Stände lockten mit kunstvoll gefertigten Schmuckstücken oder selbst hergestellten Marmeladen und anderen Köstlichkeiten.
Auch die Imker, ein Schmied und weitere Kunsthandwerker hatten sich zwischen Kirche und Mesnerwirt platziert und wurden bei ihrer Arbeit von jungen Musikanten aus dem Verein und der Musikschule unterhalten. Die Heutauer Trachtler und die Mesnerwirt-Mannschaft sorgten mit gewohnt guter Kost aus Küche, Schank und Kaffeestube für beste Verpflegung der vielen Hundert Besucher. Sie wurden auch von den Wolfberger Goaßlschnalzern und den Reit im Winkler Alphornbläsern unterhalten.
Hinter dem Gasthof konnte man den Heutauern beim Brotbacken zuschauen, einem Schuster, einem Drechsler und dem Federkielsticker über die Schulter schauen und mit den Frauen beim Spinnen und Filzen von Wolle oder beim Stricken von Strümpfen über ihre Kunstfertigkeit und die verschiedenen Techniken oder Muster diskutieren.
Dazu hatten die Heutauer auch schwungvolle musikalische Unterhaltung aufgeboten. Abwechselnd und an verschiedenen Plätzen waren die »Hallgrafen-Musi«, der »Lechner Schmiss«, die »Daxenschnoata Musikanten« und die »3 Gfierigen und da Bass« zu hören. Auch viele junge Ziachspieler belebten das Gelände, und die Trachtenjugend zeigte ihr Können beim Plattln und Tanzen.
Ein kleiner Tierpark und mehrere Stationen mit Spielen für die Kinder waren nicht nur von den jungen Trachtlern fest umlagert. Und auf der großen Wiese hinunter zur Straße zeigten junge Burschen des Vereins beim Sensenmähen und beim Umgang mit den schweren Kaltblut-Rössern, dass auch künftig die überlieferte bäuerliche Kultur ihren Fortbestand im Chiemgau haben wird. FK