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Der Brand eines Wohn- und Geschäftshauses im April im Traunsteiner Ortsteil Empfing war der größte Einsatz, den die Feuerwehren im Inspektionsbereich Traunstein Land 5 in diesem Jahr zu bewältigen hatten. Trotz des Einsatzes von zehn Feuerwehren mit mehr als 200 Mann konnte nicht verhindert werden, dass ein Sachschaden von mehreren hunderttausend Euro entstand. (Foto: Volk)

Große Sorge um den Feuerwehrnachwuchs

Ein Appell sich intensiv um die Gewinnung junger Menschen für den ehrenamtlichen Feuerwehrdienst einzusetzen, war das Hauptanliegen von Kreisbrandinspektor Manfred Unterstein bei der Dienstversammlung der Kommandanten im Inspektionsbereich Traunstein Land 5. Unterstein, verantwortlich für 17 Feuerwehren in der Landkreismitte zwischen und rund um die Kreisstadt Traunstein und die Stadt Traunreut, untermauerte seine Sorgen um die Zukunft der Jugendfeuerwehren mit besorgniserregenden Zahlen.


Nur elf Jugendliche bei Jugendleistungsprüfung

Nur elf Jugendliche nahmen in diesem Jahr an den Jugendleistungsprüfungen im Inspektionsbereich teil. Ebenso enttäuschend ist die Beteiligung am Wissenstest. Nur 42 Buben und Mädchen unterzogen sich dem Jugendtest; im Vorjahr waren es mit 102 mehr als doppelt so viele. »Es ist wohl noch nicht bei jeder Feuerwehr angekommen, dass wir dramatisch weniger werden«, so Unterstein. »Wir brauchen dringend Nachwuchs, um unsere Aufgaben in Zukunft erfüllen zu können!«

Der Kreisbrandinspektor würdigte die Image- und Jugendwerbekampagne des Landesfeuerwehrverbandes, doch allein mit Plakaten und Transparenten werde kaum ein Jugendlicher zu begeistern sein. »Wir müssen mit den Jugendlichen reden, reden, reden und uns intensiv um jeden einzelnen Interessenten kümmern«, forderte Unterstein die Kommandanten auf.

Ganz und gar nicht zufrieden zeigte sich Unterstein auch über die geringe Zahl erfolgreich abgelegter Leistungsprüfungen. 98 Aktive aus dem Inspektionsbereich bestanden die Leistungstests. 46 Männer waren bei der Prüfung zur »Technischen Hilfeleistung« erfolgreich und 52 Feuerwehrler absolvierten die Prüfung der »Gruppe im Löscheinsatz.« Die Leistungsprüfungen seien ein unverzichtbarer Bestandteil der Grundausbildung. Sie schaffen Routine und geben Sicherheit für den Einsatzdienst.

43 junge Aktive wurden in diesem Jahr bei Lehrgängen in Stein und Haslach zum Truppmann ausgebildet. Dabei zeige sich, ob die Grundtätigkeiten beherrscht werden. Häufig sei dies nicht der Fall, weshalb Unterstein aufforderte, die jungen Feuerwehrler erst dann zur Truppmann-Ausbildung zu schicken, wenn in der eigenen Feuerwehr die Grundausbildung abgeschlossen ist. Zu wenig genutzt werde auch die Brandsimulationsanlage im Feuerwehrgerätehaus Traunreut. Die Übungsanlage sei eine hervorragende Schulungsmöglichkeit, doch nur 15 Mann aus dem Inspektionsbereich ließen sich dort fortbilden.

Lob und Anerkennung sprach Unterstein den Aktiven und Führungskräften für die einwandfreie und professionelle Abarbeitung aller 350 Einsätze aus, die bisher in diesem Jahr im Inspektionsbereich zu bewältigen waren. Die technischen Hilfeleistungen, zum Beispiel die Menschenrettung bei Verkehrsunfällen oder die Beseitigung von Ölspuren auf Straßen, waren mit 165 Alarmierungen die häufigste Einsatzart. 87 Mal gab es Feueralarm. 15 Mal waren Sicherheitswachen und 70 sonstige Einsätze zu leisten. 56 Mal mussten die Wehren ausrücken, weil automatische Brandmeldeanlagen Alarm schlugen. Bis auf wenige Ausnahmen handelte es sich dabei um Fehlalarme, wegen eines technischen Defekts, weil Wartungsarbeiten unterblieben sind oder nicht rechtzeitig angekündigt wurden. »Das ist eine Plage, mit der vor allem die Feuerwehren Traunstein und Traunreut ihre Last haben«, so Unterstein.

Der größte Einsatz: Brand im Empfing

Der größte Einsatz des Jahres war der Brand eines Wohn- und Geschäftshauses im Traunsteiner Ortsteil Empfing am 17. April. Mehr als 200 Floriansjünger von zehn Feuerwehren waren im Einsatz, um den Großbrand zu bekämpfen. Auch mehrere schwere Verkehrsunfälle, sowohl mit Personenwagen, als auch einige mit Lastwagen, vor allem auf der Bundesstraße 304, die umfangreiche Bergungsarbeiten notwendig machten, hielten die Feuerwehren in Atem.

Eine besondere Bereicherung im Fuhrpark der Wehren sei die neue Drehleiter der Feuerwehr Traunreut. Die Feuerwehr Chieming konnte ein neues Versorgungsfahrzeug in Dienst stellen, die Feuerwehr Traunstein erhielt einen Einsatzleitwagen und die Werkfeuerwehr Bosch-Siemens Traunreut beschaffte ein Tanklöschfahrzeug. pv

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