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Grassau bekommt einen Drogeriemarkt

Grassau. »Durch die Pleite der Schlecker-Kette und die Schließung dieser Drogeriemärkte im Achental ist eine Lücke entstanden«, bedauerte Bürgermeister Rudi Jantke die Verteilung der Drogerien in der jüngsten Marktgemeinderatssitzung. Diese Lücke soll nicht länger bleiben. Die Firma Aldi beabsichtigt, auf der Parkfläche in Grassau einen solchen Markt zu bauen. Jedoch werde Aldi die Drogerie nicht selber betreiben, sondern nur das Gebäude bauen und an eine Kette vermieten.


Laut Jantke würde die bayrische Regierung diesem Projekt zustimmen, da die Verkaufsfläche des geplanten Drogeriemarktes zwischen 600 und 800 Quadratmeter umfasst und auch die erforderlichen Parkplätze nachgewiesen werden können. Derzeit verfügt der Aldi-Markt über 145 Stellplätze, müsse aber nur 74 nachweisen. Sofern der neue Drogeriemarkt auf der Parkfläche errichtet werde, verbleiben immer noch 90 Stellplätze für den Lebensmitteldiscounter und 25 für den Drogeriemarkt. Durch den Überbau auf der Parkfläche würden 30 Stellplätze verschwinden.

»Uns allen wäre ein Drogeriemarkt im Zentrum lieber«, versicherte Jantke. Doch gebe es im Zentrum nicht genügend Raum für einen Markt dieser Größenordnung. Dennoch sei wichtig, dass das Sortiment aufrechterhalten werde. Mit einem Drogeriemarkt auf dem vorhandenen Parkplatz müsste zudem kein Neubau auf der grünen Wiese folgen, ergänzte der Rathauschef. Geplant sei ein Baukörper mit den Ausmaßen von rund 35 auf 24 Quadratmeter und einer Verkaufs- und Lagerfläche von rund 840 Quadratmetern. Ob nun ein DM-Markt, Rossmann oder Müllermarkt gebaut werde, stehe noch nicht fest.

Hans Jawurek (AE) erkundigte sich, was mit den ehemaligen Räumlichkeiten des Schlecker-Marktes werde. Laut Jantke hatte es Interesse von anderen Drogeriemärkten gegeben, jedoch bewerteten die das Ladenlokal als zu klein. »Der Bedarf ist unbestritten«, so Xaver Schreiner (SPD), »doch der Standort ist nicht ideal.« Besser wäre ein Markt im Zentrum. Auch sollte darauf geachtet werden, dass der Verkauf von ortskernrelevanten Artikeln nicht erwünscht sei.

Eine Einschränkung des Sortiments hält Bürgermeister Jantke aber für schwierig, da die Drogeriemärkte auch Non-Food-Produkte und Aktionsartikel verkaufen. Somit könne zum Beispiel Kleidung nicht ausgeschlossen werden. Den innerörtlichen Handel zu schützen, lag Otto Hofer (CSU) am Herzen. Das Angebot an Randprodukten stelle keine Gefahr für Geschäfte im Zentrum dar. Wohl aber sollten Bekleidungs- und Schuhmarktketten ausgeschlossen werden. Bis auf Irmela Scheidle-Horkel (UGL) stimmten die Räte dem Neubau zu. tb

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