Wie immer vor Wahlen werde in der Politik mehr Transparenz und Bürgernähe verlangt, betonte Bürgermeister Benno Graf (UW), doch »wir haben in den vergangenen zwölf Jahren bewiesen, dass wir nicht nur reden, sondern auch zuhören und handeln können«.
Mit Blick auf die geplante Sanierung des Rathauses und den im Raum stehenden Neubau eines Edeka-Marktes in der Ortsmitte werde man versuchen, einen Mittelweg zu gehen und dabei möglichst viele Bürger mitzunehmen. Man könne es aber nicht jedem recht machen, räumte Graf ein. Dran bleiben werde man auch an den Themen Ortsumfahrung und Verschönerung des Kreisverkehrs in Laimgrub.
Einen Einblick in die Landkreispolitik gab der Landrats-Kandidat der Bayernpartei, Gemeinderat und Dritter Bürgermeister Heinrich Wallner (BBW). Was das Asyl- und Flüchtlingsthema anbelange, sei der Landkreis vom Bund aufgefordert worden, die Restfinanzierung zu übernehmen. Die unter freiwilligen Leistungen laufenden Kosten beliefen sich wohl auf 50 000 Euro, seien aber gut investiertes Geld, wenn es sich um Flüchtlinge handle, die nicht mehr in ihr Heimatland zukehren könnten und bestmöglich in die Gesellschaft integriert werden müssten, so Wallner.
Die Trägerschaft der Kreiskliniken dürfe man »niemals aus der kommunalen Hand geben«, betonte Wallner. Gut aufgestellt seien das Klinikum Traunstein und das Klinikum Trostberg. Als »Sorgenkind« bezeichnete er das Klinikum Ruhpolding, das »extrem defizitär« sei. Hier gelte es, eine zukunftsfähige Lösung zu finden.
Franz Unterreiner (BBW) lobte die gemeinsame Veranstaltung. Er regte an, in Zukunft eine »gemeinsame, von Parteiinteressen losgelöste, Liste« zu schaffen.
SPD-Chef Hunglinger, der seit fast 36 Jahren im Gemeinderat sitzt, wollte von Wallner noch wissen, wie es mit dem Chiemsee-Goldkessel weitergehe. Der Kessel mit einem reinen Goldwert von 300 000 Euro werde derzeit in der Schweiz für einen siebenstelligen Wert versteigert, so Wallner. Alle Versuche, einen Abdruck machen zu dürfen, seien gescheitert. Im Kreisausschuss hatte sich eine Mehrheit dafür ausgesprochen, dass der Landkreis den Ankauf nicht weiterverfolgt. mmü