Zu der anschließenden Zeugnisverleihung beim Michlwirt in Palling waren neben den Geehrten auch Eltern und Freunde sowie zahlreiche Ehrengäste aus Politik, Wirtschaft und Verbänden gekommen. Sie alle wurden von Schulleiterin Sonja Bergmeier aufs Herzlichste willkommen geheißen.
Zwei Absolventinnen der Hauswirtschaft hatten den Abschluss mit der Traumnote 1,0 geschafft: Melanie Geiger aus Wildsteig (Landkreis Weilheim-Schongau) und Christina Maier aus Bergen (Landkreis Traunstein). Miriam Metzendorf aus Bischofswiesen, (Landkreis Berchtesgadener Land) hat mit 1,10 ebenfalls ein exzellentes Ergebnis erzielt. Die weiteren 17 Absolventinnen kommen aus den Landkreisen Traunstein (fünf), Berchtesgadener Land (drei), Rosenheim (sechs), Mühldorf (eine) und Altötting (zwei). 16 der 20 Absolventinnen haben das Wahlfach »Berufs- und Arbeitspädagogischer Teil II« erfolgreich bestanden und damit die Ausbildereignung erworben.
Sonja Bergmeier und Semesterleiterin Irmgard Hofbeck überreichten die Zeugnisse und gratulierten zum großartigen Erfolg. Hauswirtschaft sei ein in der Gesellschaft unterschätzter Bereich, meinte Bergmeier. Denn Hauswirtschaft mache Spaß, sei bunt, habe Zukunft und werde gebraucht. Die Schule habe in rund 700 Unterrichtsstunden den Schülern praktische Fertigkeiten und ein breites Fachwissen vermittelt, ihre Persönlichkeit gestärkt und unternehmerisches Denken und Handeln gefördert. »Der ganzheitliche Ansatz ist perfekt für das ganz normale Leben« so das Fazit der Schulleiterin.
Im Bereich Landwirtschaft haben alle 17 Schüler den Abschluss geschafft und sind jetzt staatlich geprüfte Wirtschafter des Landbaus. Sie kommen aus den Landkreisen Traunstein (13), Berchtesgadener Land (drei) und Rosenheim (einer). Unter den drei Jahrgangsbesten waren mit Daniela Mayer aus Saaldorf-Surheim (Landkreis Berchtesgdener Land) mit der Note 1,37 und Johanna Sailer aus Tittmoning (Landkreis Traunstein) mit der Note 1,56, zwei junge Frauen. Das Trio wurde von Johannes Gruber aus Bischofswiesen (Landkreis Berchtesgadener Land) mit der Note 1,37 komplettiert. Der Leiter des dritten Semesters, Simon Bauer, überreichte allen Absolventen gemeinsam mit Sonja Bergmeier die Zeugnisse und wünschte alles Gute für die Zukunft.
Zuvor hatte Ludwig Huber, stellvertretender Schulleiter, die Landwirtschaftschule als eine »ungewöhnliche Unternehmerschule, mit ungewöhnlichen Schülern und Lehrern« bezeichnet. Schüler und Lehrer hätten alle noch einen anderen Beruf. Die meisten Schüler hätten einen heimischen landwirtschaftlichen Hof, auf dem fast alle Arbeiten von der Familie geleistet würden. Landwirtschaft sei der vielseitigste Beruf, den es gebe, vom »Bodenkundler, Pflanzenbauer, Tierernährer, Unternehmer, Forstwirt, Landschaftsökologe bis zur Fachkraft für ausufernde Agrarbürokratie«.
Die Schule versuche, für die wichtigsten Bereiche »Impulse, Wissen, Kenntnisse und Einsicht« zu vermitteln, damit die Absolventen sich in einer komplexen Branche mit geringer Rentabilität, hohen Ansprüchen seitens des Markts, der Gesellschaft und der Verbraucher behaupten können.
Bei der Feier haben auch 22 Landwirtschaftsschüler ihre Zeugnisse für das erste Semester von Semesterleiterin Martina Heilmann-Huber überreicht bekommen. Sie alle dürfen ins zweite Semester vorrücken.
Zwei interessante Vorträge seitens der Schüler komplettierten das Programm der Feier. Daniele Mayer (Landwirtschaft) berichtete unter dem Motto »Über den Tellerrand geschaut« über einen knapp zweimonatigen Auslandsaufenthalt in Uganda auf einer Erdnussfarm. Dort hatte sie nicht nur den diese landwirtschaftlichen Betrieb kennengelernt, sondern auf einer Agribusiness-Tour tiefere Einblicke zu Land und Leuten erwerben können. Mayer ermutigte die jungen Leute, über den Tellerrand zu schauen, stetig dazuzulernen und nie stehen zu bleiben. Man solle die Zukunft gestalten, modern und trotzdem traditionell sein, meinte Melanie Geiger (Hauswirtschaft) bei dem Bericht über das Semesterprojekt »Ab in die Zukunft – Z’ruck zum Hoizofa«. »Wir müssen uns immer bewusst sein, wie stark sich die Welt verändert hat, dürfen aber auch das, was war, nicht vergessen«.
Deshalb haben die Schüler gemeinsam einen zeitlosen Kalender gestaltet, den man jedes Jahr wieder aufhängen kann und in dem für jeden Monat in vier Rubriken, wichtige Informationen fürs Leben, die Vergangenheit und Zukunft verbinden, festgehalten sind.
Schulsprecherin Miriam Metzendorf (Hauswirtschaft) und Josef Blank, Semestersprecher drittes Semester (Landwirtschaft), ließen nochmal Ereignisse der Schulzeit Revue passieren und dankten den Lehrkräften und vor allem den Eltern für jede Unterstützung.
In ihren Grußworten gratulierte der dritte Landrat des Berchtesgadener Lands, Helmut Fürle, auch im Namen des Landkreises Traunstein zum erfolgreichen Abschluss und bedankte sich für die Bereitschaft, diese wichtigen Berufe für die Gesellschaft zu erlernen. »Uns freut es, dass so viel junge Leute sich für den Beruf des Landwirts entschieden haben«, meinte Michael Lichtmannegger, stellvertretender Kreisobmann des Bayer-ischen Bauernverbands Traunstein-Berchtesgadener Land. Dazu bedarf es großen Fleißes, hoher Flexibilität und des Gespürs für Tiere, Boden, Menschen und Maschinen. Die große Feier zeige die Wertschätzung von Politik und Ehrenamt für die Absolventen, war sich Johann Englschallinger, Vorsitzender des Verbands für landwirtschaftliche Fachbildung in Bayern Laufen-Traunstein sicher und meinte, »was ihr gelernt habt, hat Vorbildfunktion«.
Das letzte Wort gehörte dem Leiter des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Traunstein, Alfons Leitenbacher. Mit den besten Wünschen für den weiteren Lebensweg entließ er die Absolventen und ermutigte sie, das angeeignete Wissen an ihren Wirkungsorten umzusetzen. Für den musikalischen Teil der Schulschlussfeier sorgte die »Winterschuimusi« mit Waste Dufter, Berni Bliem, Melanie Geiger, Miriam Metzendorf, Sophie Hartl und Anna Brey.
kon
