Eine malische Fachkraft berät die Frauen beim Anbau in den Gärten, der erst durch die Brunnen möglich wird, und bei der Organisation der selbst verwalteten »Gartenkasse«. Im Durchschnitt sind 60 Frauen in einem Garten aktiv und zahlen einen kleinen Betrag in diese Kasse ein. Aus den Rücklagen bezahlen sie das Saatgut für die späteren Anbauphasen oder kleine Reparaturarbeiten und sichern so die nachhaltige Nutzung des Gartens.
Auch bei der Einfriedung der Gärten und beim Graben der Brunnen packen die Menschen am Ort mit an und leisten einen eigenen Beitrag. Auf diese Weise wird die »Hilfe zur Selbsthilfe« in einem Gartenbauprojekt der LAG Mali konkret realisiert. Sie hat sich bewährt und ist effektiv.
Die Arbeit im Gemüsegarten habe sich gelohnt, so der Vorsitzende der KAG Traunstein, Konrad Obermaier. Für einen Sack Weißkraut können die Frauen auf dem Markt etwa sechs Euro erwarten. Mit einem solchen Betrag können die ansonst mittellosen Malierinnen einiges erreichen.
Sechs Euro entsprechen zum Beispiel der jährlichen Schulgebühr, die sie in den Dörfern für das Gehalt der Lehrer bezahlen. Die Einschulung vieler Kinder scheitert daran, dass die Eltern diesen Betrag nicht aufbringen können. Frauen, die über ihre Überschüsse in den Gemüsegärten Einkommen erzielen, setzen diese auch für die Bildung ihrer Kinder ein.
Aktuell gibt es eine weitere Anfrage von Frauen aus dem Kreis Yanfolila im Ort Guimbala-Woni, rund 300 Kilometer südlich der Hauptstadt Bamako. Mit Unterstützung der Traunsteiner Malihilfe könnte dort im nächsten Jahr ein Schachtbrunnen entstehen, der für ausreichende Bewässerung und erfolgreiche Ernte sorgt. Um das Geld zusammen zu bekommen, verkaufen die Naturfreunde Traunstein für die Entwicklungshilfe Mali am Mittwoch auf dem Christkindlmarkt wieder Marmeladen, Weihnachtsgebäck, Stricksachen und Bastelarbeiten. Spenden können aber auch auf das Spendenkonto der Malihilfe bei der Kreissparkasse Traunstein mit der IBAN DE37 7105 2050 0000 0021 47 überwiesen werden. Bjr