»Die Teilnehmer haben sich mit dem Projekt identifiziert«
Sichtlich schwer fällt das nahende Ende der DAGI-Erfolgsgeschichte der Projektleiterin Anita Koch. Ende 2005 wurden die Räume am Bahnhofsplatz bezogen und seitdem unzählige Kurse und Schulungen durchgeführt. »Die Teilnehmer haben sich mit dem Projekt identifiziert«, sagt Anita Koch.
»Die vielen guten Bausteine sollen für unsere neue Stadt erhalten bleiben«, versprach dazu Sozialpädagoge Georg Eisenberger. In seiner Funktion als Leiter des neuen Projekts »GEMMA los!« erläutert er die wesentlichen Eckpunkte der Konzeption: Einen niederschwelligen Zugang zu den Kursen bieten, einen Treffpunkt im Kollegenkreis ermöglichen, bei Bewerbungen und Stellensuche unterstützen und den Weg zurück in bezahlte Arbeit fördern. »Die Teilnehmer haben Erschwernisse und Hinderungsgründe, in Arbeit zu kommen. Gemeinsam möchten wir diese aus dem Weg räumen«, sagte Eisenberger. Hierzu bringe er seine jahrzehntelange berufliche Erfahrung aus unterschiedlichen Feldern der Sozialarbeit ein. Er war einer der Pioniere des mittlerweile etablierten Bereichs Schulsozialarbeit, leitete danach die Wilhelm-Löhe-Tagesstätte Traunreut und wurde kürzlich als Leiter des Seniorenzentrums Wartberghöhe verabschiedet.
Gemeinsam mit den Teilnehmern bereitete er das Projekt vor. Diese haben klare Vorstellungen, was ihnen dabei wichtig ist: Sie suchen eine Anlaufstelle, die sie darin unterstützt, den eigenen Weg und die eigenen beruflichen Ziele zu finden. Die Teilnehmer formulierten es so: »Wir möchten uns trauen zu springen!« Hierzu passe das Apronym »GEMMA los!«, das für »Gleich Etwas Mutiges Miteinander Anpacken« stehe.
Es sei eine gelungene Idee, mit dem neuen Projekt eine Begegnungsstätte von Jung und Alt zu schaffen, die sich gegenseitig in der beruflichen Um- oder Neuorientierung und Qualifizierung helfen, zeigte sich auch Jutta Müller, Chefin der Agentur für Arbeit Traunstein, überzeugt. Sie erläuterte, dass aufgrund der gesetzlichen Änderungen DAGI nicht mehr weiterlaufen kann, obwohl es ein Vorzeigeprojekt gewesen sei. »DAGI war innovativ und sehr erfolgreich, das bevorstehende Ende jedoch unumgänglich.« Daher sei es eine gute Fügung, dass ein neues Projekt in Trägerschaft der Diakonie starten kann. Zudem überzeugen sie die konzeptionellen Ideen, die neben den Leistungen auch die Erwartungshaltung verdeutlichen. »Von jeder Person, die hierher kommt, wird Eigeninitiative und Eigenverantwortung verlangt«, so Müller.
Thomas Wendrich sagte finanzielle Unterstützung zu
Seitens der Diakonie werde noch geprüft, inwieweit für das neue Projekt noch Drittmittel akquiriert und Sponsoren gefunden werden können, sagte Margarete Winnichner, beim Diakonischen Werk Traunstein für den Fachbereich Arbeit und Bildung verantwortlich. Auch die Diakonie brauche viel Mut, so eine Aufgabe mit der Gewissheit anzugehen, dass dabei zusätzliche Mittel erwirtschaftet werden müssen.
Der Leiter des Traunsteiner Jobcenters, Thomas Wendrich, sagte finanzielle Unterstützung für den beruflich orientierten Bereich zu und berichtete, dass sich auch der Landkreis finanziell beteilige. Den Weg in die Zukunft wies Jutta Müller: »Es ist eine Zäsur. Das bisherige Projekt war gut, das neue soll ebenfalls gut werden.«